Königsmoos
Feudales Kassiererhäusel

SV Klingsmoos verwirklicht langjährigen Wunsch in Eigenleistung, jetzt wurde das neue Gebäude eingeweiht und gesegnet

04.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:33 Uhr

Pater Roy segnete den Neubau des SV Klingsmoos, der hier seine Geräte und Trainingsmaterialien unterbringen will. - Foto: Hammerl

Königsmoos (SZ) Gleich doppelten Grund zum Feiern hatte der SV Klingsmoos am Samstagabend. Denn kurz vor der Einweihungsfeier des neuen Gerätehauses gewann die erste Mannschaft ihr Kreisklassenspiel gegen den Tabellenzweiten BSV Neuburg mit 4:2, womit die Klingsmooser sich nach dem vierten Spieltag im vorderen Drittel der Tabelle bewegen dürften.

Hauptanlass für die Feier aber war natürlich die Segnung des neuen "Kassiererheisls" durch Pater Roy, der derzeit die Urlaubsvertretung für Pater Thomas Pendanam innehat.

Nach einer kurzen Andacht, die von Sängerinnen des Chores Musica Nova unter Leitung von Monika Fieber mitgestaltet wurde, wurde das 13 mal 10 Meter große Gebäude mit gemeinsamem Abendessen zünftig eingeweiht. Erbaut wurde das neue Kassiererhäusel in gerade mal sieben Wochen - gerechnet ab der Pfahlgründung - komplett in Eigenleistung. Rund 70 Ehrenamtliche leisteten dafür insgesamt 2062 Arbeitsstunden. "Das hat uns selber überrascht, wie schnell es voranging", sagte Matthias Stelzer (Vorsitzender Sport), "bis zum Donaumooswanderpokal sollte der Rohbau stehen, und dann waren wir bis dahin schon komplett fertig".

Die Kosten beziffert Reiner Huber (Vorsitzender Finanzen) auf zirka 32 000 Euro. Ohne Eigenleistung hätte der Verein wohl das Dreifache zahlen müssen. Die Gemeinde wird den üblichen zehnprozentigen Zuschuss zahlen, zudem haben 17 Gewerbetreibende aus Königsmoos dem Verein in unterschiedlichen Bauphasen mit Material, Fahrzeugen und Maschinen unter die Arme gegriffen. Die Idee, dass alte, aus den 70er-Jahren stammende Kassiererhäuschen abzureißen und ein neues zu bauen, war schon einige Jahre alt. Im vergangenen November war dann nach einer Bestandsaufnahme beschlossen worden, den Neubau anzugehen, im Januar wurde der Bauantrag gestellt, im April genehmigt und am 9. Mai gingen die Ehrenamtlichen an den Abriss des etwa 80 Quadratmeter großen Vorgängerbaus.

Im Neubau sollen Geräte und Trainingsmaterialien des Vereins untergebracht werden, zudem kann von hier aus die Bewirtung für die Jugendspiele erfolgen. Neben der Gerätehalle gibt es noch eine kleine Behelfsküche und einen Abstellraum. Im Giebel der Stirnseite hat Beisitzer Werner Aschenmeier das Vereinswappen aufgemalt - direkt in den feuchten Putz wie ein oberbayerischer Liftlmaler.