Riedenburg
Feucht-fröhlicher Faschingsauftakt

Zigeuner besetzen das Rathaus – Baronin Tine übernimmt die Regentschaft

11.11.2012 | Stand 03.12.2020, 0:51 Uhr

 

Riedenburg (uke) Zigeuner sind harte Kerle. Sie lassen sich von Wind und Wetter nicht ins Bockshorn jagen. Die Riedenburger Zigeuner trotzten gestern, am kalendarischen Faschingsbeginn, tapfer dem kalten Dauerregen.

Bestens gelaunt zogen sie nach Riedenburger Faschingstradition mit musikalischer Begleitung und dem Schlachtruf „Heinerle Zigeinerle“ am Nachmittag durch die Riedenburger Straßen und Wirtschaften. Sie setzten alle vom Beginn der fünften Jahreszeit in Kenntnis und feierten zugleich die Übernahme ihrer Herrschaft über die Dreiburgenstadt.

Pünktlich um 11.11 Uhr hatten sie sich in stattlicher Anzahl im Sitzungssaal des Rathauses eingefunden, um die Schlüsselgewalt über die Verwaltung einzufordern. Bürgermeister Michael Schneider (CSU) gab sich der Übermacht schnell geschlagen und händigte ihnen den überdimensionalen Rathausschlüssel aus. Zuvor hatte Klaus Meyer, der Zigeunerbaron des Faschings 2011/2012, den Zigeunergürtel als Symbol der Herrschaft seiner Nachfolgerin Baronin Tine I. umgebunden – allerdings zunächst verkehrt herum, mit der Innenseite nach außen. Mit diesem Symbol der Macht ausgestattet, übernahm Tine Lauberger die Regentschaft über das Reich der Faschingszigeuner. Der Gemeindechef nahm der Baronin, die eine der ersten Dreiburgenköniginnen gewesen war, das Versprechen ab, den Schlüssel am Aschermittwoch zurückzugeben.

Im Sitzungssaal, wo sich sonst der Stadtrat heiße Debatten liefert, gab es am Sonntag Gulaschsuppe. Mit der heißen Mahlzeit und diversen alkoholischen Getränken gestärkt, traten die Faschingszigeuner ihre Tour an, die erst spät am Abend zu Ende ging.