Festtage alter Musik

01.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:40 Uhr

Eines von rund 40 Konzerten des „Fränkischen Sommer“: The King‘s Singers tragen am 24. Juli in der Ansbacher Orangerie Vokalwerke alter Meister bis zur Gegenwart vor - Foto: kx

Nürnberg (HK) Musica Franconia, das große Festival für alte Musik, beginnt. Am Donnerstag, 7. Juli, findet das Eröffnungskonzert im historischen Rathaussaal Nürnbergs statt. Schwerpunkt der Reihe mit fast 40 Konzerten in ganz Mittelfranken ist in diesem Jahr der Minnesang.

Der „Fränkische Sommer“ startet von Donnerstag bis Sonntag in Nürnberg und tourt vom 10. Juli bis zum 11. September durch ganz Mittelfranken. An 21 kirchlichen und 18 weltlichen Spielstätten bietet das Festival wieder ein breites Spektrum alter Musik.

Gleich am Freitag, 8. Juli, folgt ein weiterer Paukenschlag. Intendant Wolfgang Riedelbauch selbst wird um 20 Uhr in der Nürnberger Sebalduskirche das Festkonzert Johann Pachelbel, Missa C-Dur und groß besetzte Concerti dirigieren. Außerdem ist Kirchenmusikdirektor Bernhard Buttmann, quasi der Nachfolger Pachelbels an St. Sebald, dabei, das international besetzte Barockorchester La Banda und der Kammerchor Franconia Vocalis.

Auch die musikalische Wanderung am Sonntag, 10. Juli, ab 16 Uhr durch den Nürnberger Stadtteil St. Jakob birgt so manche Schätze: Professor Wolfgang Spindler und seine Capella Antiqua Bambergensis machen mittelalterliche Klangwelten wieder erlebbar und das Ensemble Izmir Barok bringt Musik am Hof der osmanischen Sultane in der Scheune der Altstadtfreunde Nürnberg, die auch die Führung durch Höfe, Straßen und Gassen leiten. Hier klingt das erste Wochenende aus.

Ab 15. Juli tourt der Fränkische Sommer dann „über Stadt und Land“ und bietet auch außerhalb der Zentren hochkarätige Aufführungen aus Frankens musikalischen Schatzkammern.

Insgesamt wirken 380 Musiker, davon 120 Chorsänger, aus 10 Nationen bei Musica Franconia mit. Es gibt 31 Konzerte, darunter ein Kinderkonzert, zwei musikalische Wanderungen, eine musikalische Schifffahrt auf dem Brombachsee und einen Gottesdienst. Außerdem überschreitet das Festival die mittelfränkischen Grenzen und macht unter anderem Station in Forchheim, Wiesentheid und Freystadt. Selbst im schwäbischen Auhausen ist man zu Gast. Fünf neue Spielstätten gibt es 2011, darunter auch das Bergwaldtheater in Weißenburg.

Schwerpunkt des Festivals ist dieses Mal der Minnesang. Zur Eröffnung am Donnerstag, 7. Juli, wird Professor Wolfgang Spindler in seinem Festvortrag Bezüge zwischen orientalischen Wurzeln, östlichen Klängen, fahrenden Rittern, der Kultur an den spanischen Höfen und den Früchten in Franken herstellen.

Die größte Produktion im diesjährigen Festival basiert Shakespeares „The Tempest“ – Der Sturm, vertont von John Christopher Smith, 1712 als Johann Christoph Schmidt in Ansbach geboren, in London Assistent und Nachfolger Händels. Wolfgang Riedelbauch bringt das Werk zur 400. Wiederkehr der Schauspiel-Uraufführung sowie zum 250. Jubiläum der Uraufführung der deutschen Übersetzung an drei fränkische Freiluftbühnen: Bergwaldtheater Weißenburg, Innenhof des Dehnberger Hof Theaters sowie Kreuzgang in Feuchtwangen.