Frankfurt
Festgefahrener Tarifstreit

Weiter Planungsunsicherheit bei Lufthansa und Bahn – Airline erwägt Einsatz externer Piloten

28.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:11 Uhr

Frankfurt/Berlin (DK) Die Reiseplanung bleibt für die Kunden von Bahn und Lufthansa auch in der nächsten Zeit schwierig. Im Tarifstreit bei der Bahn erwartet die Lokführergewerkschaft GDL bei der laufenden Urabstimmung eine hohe Zustimmung für einen Arbeitskampf. „Es beteiligen sich sehr viele Mitglieder, wie schon an den Warnstreiks. Wenn sich die Bahn nicht bewegt und ihre Vorbedingungen aufgibt, bleibt es dabei, dass unsere Kolleginnen und Kollegen in Arbeitskampfmaßnahmen eintreten werden“, sagte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky im Gespräch mit unserer Berliner Redaktion. Am Donnerstag will die GDL das Ergebnis der Urabstimmung bekannt geben. Die GDL fordert fünf Prozent mehr Lohn und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit.

Festgefahren ist auch der Tarifstreit bei der Lufthansa, der sich um die Versorgung von rund 5400 Piloten beim Übergang in den Ruhestand dreht. Streiks sollten laut Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Vortag angekündigt werden. „Es ist klar, dass der Arbeitgeber Gegenmaßnahmen startet, wenn er davon erfährt“, sagte VC-Sprecher Jörg Handwerg gestern.

Die Lufthansa erwägt aus Spargründen den Einsatz externer Piloten auf Langstrecken. Einen ersten Versuch wolle Airline-Chef Carsten Spohr von November 2015 an bei dem neuen Günstigableger mit dem Namen Jump starten, berichtete der „Spiegel“. Maschinen vom Typ Airbus A340 würden an die Schweizer Fluggesellschaft PrivateAir verliehen und samt eidgenössischem Cockpit-Personal zurückgemietet.

Unterdessen wollen die Piloten der französischen Fluggesellschaft Air France nach einem zweiwöchigen Streik ihren Arbeitskampf beenden. Die Bedingungen seien zwar noch nicht erfüllt, aber die Gewerkschaft sei sich ihrer Verantwortung bewusst, sagte ein Vertreter der größten Pilotengewerkschaft.