Böhming
"Feste Größe" in der politischen Gemeinde

Freie Wähler Kipfenberg stellen sich, ihre Bürgermeisterkandidatin und Landratsbewerber vor

17.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:56 Uhr
Die Kandidatinnen und Kandidaten der Freien Wähler Kipfenberg mit dem Landratsbewerber (von links): Julia Herrmann, Gunter Herrmann, Marlene Günther, Anton Haunsberger, Sabine Biberger, Daniel Eckart, Manuela Eckart (Bürgermeisterkandidatin), Alfons Frey (Landratskandidat), Stefan Brandstetter, Rainer Stocker, Leo Lederer, Monika Schermer, Friedhelm Krüger, Kerstin Kerl, Sabine Jarisch und Werner Nussbaumer. −Foto: Biberger

Böhming - Als eine seit 40 Jahren in Kipfenberg beständige Größe hat die Vorsitzende der Freien Wähler Kipfenberg, Sabine Biberger, ihre politische Gruppierung bei einer Informationsveranstaltung in Böhming mit dem Landratskandidaten Alfons Frey bezeichnet.

 

Ihre Fraktion stehe für strategisches Vorgehen in der Gemeindepolitik. Große Vorhaben und Ziele könnten nur durch ein langfristiges Vorausdenken gelingen. Dabei lobte die stellvertretende Bürgermeisterin die gute Zusammenarbeit im derzeitigen Marktgemeinderat und Bürgermeister Christian Wagner.

Dennoch gebe es Themen, die die Freien Wähler für sich beanspruchen: Kipfenberg sei im Vergleich zu anderen Kommunen gut aufgestellt in ihrem Ganztags-Angebot für Kinder. Ob in den Kitas, im Hort oder der Ganztagsschule. Ihre Fraktion habe sich stets dafür eingesetzt oder sogar mitinitiiert, zum Beispiel bei der Gründung des Hortes an der Grundschule. "Darauf sind wir stolz", so die Ortsvorsitzende. Zudem habe sich die FW-Fraktion immer für den Erhalt des Schwimmbades an Ort und Stelle eingesetzt und die einfache "Sanierung" favorisiert. Auch für die Themen Breitband, Barrierefreiheit und sichere Straßenübergänge für Kinder und Senioren sowie die gemeindliche Wohnbebauung mit Fördergeldern aus dem sozialen Wohnungsbau habe sich die FW-Fraktion stark gemacht, informierte Biberger.

Anschließend stellte sich die Bürgermeisterkandidatin Manuela Eckart vor und präsentierte das gemeinsam erarbeitete Wahlprogramm. Eckart lebt mit ihrem Ehemann Daniel und zwei Kindern in Kipfenberg und arbeitet als Softwareentwicklerin. Daraus ergibt sich ein für sie besonders wichtiges Thema im Wahlprogramm: die Förderung der Digitalisierung. Sie will die digitalen Kompetenzen sowohl im Rathaus selbst aber auch mit Angeboten und Qualifizierung für die Bürger nutzen. Darin liegt ihrer Meinung nach die Zukunftsfähigkeit der Kommunen. Zudem will sie das soziale Leben für alle Generationen fördern. Zum einen durch entsprechende Strukturen für Senioren, zum Beispiel Tagespflege, aber auch durch eine optimale Kinderbetreuung in den Kitas und Schulen, um die Familien zu entlasten und den Eltern die Möglichkeit zur Erwerbstätigkeit zu geben.

Ein weiteres Thema für Eckart ist der Schutz von Natur und Umwelt. Es sollen zukünftig klimaneutrale Baugebiete in Kipfenberg realisiert werden - mit PV-Anlagen und Stromspeicher zum Eigenverbrauch und Regenwassernutzung. Aber auch der Bau von zentralen Blockheizkraftwerken in den Baugebieten mit Anschluss von bestehenden Wohngebieten sollte überprüft werden. Außerdem will sie die Bürger in wichtige Entscheidungen miteinbeziehen. So sollen die Bürger in die Gestaltung des Kipfenberger Marktplatzes ihre Meinung einbringen und Vorschläge erarbeiten, bevor ein Planungsbüro beauftragt wird.

Landratskandidat Alfons Frey betonte in seiner Vorstellung seine große Heimatverbundenheit. Er ist in Schernfeld aufgewachsen, seit 18 Jahren aktiver Gemeinderat in seiner Gemeinde und bringt von allen Landratskandidaten die längste Erfahrung als Kommunalpolitiker mit. Zudem erläuterte er, dass er mit seinem beruflichen Werdegang die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Landrat mitbringe: Als Berufsschullehrer war er 15 Jahre lang Direktor der Berufsschule Eichstätt und schließlich Referatsleiter für berufliche Schulen im Kultusministerium. Seine beruflichen Erfahrungen hätten ihm klargemacht, dass die Fähigkeit zum Vernetzen heute in der politischen Führung besonders wichtig sei. In seiner Tätigkeit im Kultusministerium verhandele er häufig mit Bürgermeistern und Landräten und wisse, dass nur derjenige etwas erreiche, der hartnäckig sei. All diese Erfahrungen kann Frey in das Amt des Landrates einbringen.

Im Anschluss stellten sich die anwesenden Kandidaten mit ihrem jeweiligen "Herzensthema" vor. Damit zeigt sich die Bandbreite der Themen im Wahlprogramm, das die Kandidaten bereits im Herbst gemeinsam erarbeitet haben. "Hier steckt echtes Herzblut drin", so Anton Haunsberger, langjähriger Marktgemeinderat und Kreisrat. Er forderte die Zuhörer auf, für den Kreistag die regionalen Kandidaten zu wählen. Aus Kipfenberg sind drei Kandidaten auf der Freie-Wähler-Liste: Haunsberger, Biberger und Jarisch. Zudem sind vier Kandidaten auf der Liste der Jungen Freien Wähler: Neumeyer, Eckart, Mayer und Herrmann.

EK