Gut so. Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte, dass muslimische Mädchen am Schwimmunterricht mit Jungen teilnehmen müssen, ist richtig. Was ist wichtiger? Integration oder Religionsfreiheit? Bestenfalls sollte das eine das andere nicht ausschließen.
In diesem Fall aber ist klar: Es ist von den Kindern wirklich nicht zu viel verlangt, mit ihren Klassenkameraden schwimmen zu gehen. Noch dazu, wenn es ihnen erlaubt ist, einen Burkini zu tragen.
Man mag gewisse religiöse Empfindlichkeiten nicht immer nachvollziehen können. Doch muss man immer im Einzelfall abwägen. Dass muslimische Frauen Kopftuch tragen, mag dem einen oder anderen nicht gefallen - wenn es den Musliminnen aber wichtig ist, dann muss man das tolerieren. Beim Schwimmunterricht sieht die Sache anders aus. Hier geht es nicht um das Recht, sich so zu kleiden, wie man möchte. Es geht um das ganz normale Miteinander zwischen Kindern. Wo ist das Problem? Dass die Mädchen die nackten Oberkörper ihrer Mitschüler sehen könnten? Es ist fernab jeglicher westlicher Lebensrealität, dass sich das vermeiden lässt. Dafür muss man nur einmal kurz den Fernseher anmachen oder im Sommer aus dem Haus gehen.
