Ingolstadt
Fellermeyerhaus soll Amtsstube werden

Das Ingolstädter Kulturamt will in den Leerstand in der Ludwigstraße ziehen – wenn der Stadtrat zustimmt

20.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:45 Uhr

Zukunftspläne: Das historische Fellermeyerhaus und sein vierstöckiger Anbau (Bild) würden sich hervorragend als neuer Sitz des Kulturamtes eignen, findet man bei der Stadt. Derzeit steht es leer - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Es tut sich was in der östlichen Fußgängerzone. Geht es nach den Plänen der Stadt, wird im derzeit leer stehenden Fellermeyerhaus-Ensemble zwischen Ludwig- und Reiterkasernstraße wieder Leben einziehen.

Stimmt der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am 24. Februar zu, könnte in dem historischen Gebäude eines Tages unter anderem das Kulturamt residieren. „Noch ist nichts beschlossen. Wir befinden uns noch in den Verhandlungen“, erklärt Finanzbürgermeister Albert Wittmann auf Anfrage des DONAUKURIER. Sicher ist, dass das städtische Kulturamt neue Räume braucht. Bisher ist es in der Außenstelle des Eichstätter Landratsamtes Auf der Schanz untergebracht. Der Landkreis Eichstätt braucht den Platz jetzt aber selbst, und so begann die Suche nach einem geeigneten Platz für das Amt.

Das historische Fellermeyerhaus mit seinem vierstöckigen Anbau aus den 1970er Jahren wäre dafür ideal, sagt Thomas Pfaller, zuständig für das Gebäudemanagement der Stadt. Es könne praktisch „komplett ausgehöhlt“ und dann nach den Ansprüchen der Stadt neu gestaltet werden. „Es geht dabei um die Arbeitsstellenrichtlinien, die wir uns selber gestellt haben“, so Wittmann. Das betreffe die Beleuchtung, die Belüftung und die gesamte Infrastruktur wie Daten- und Telefonleitungen. Außerdem solle jeder Kollege mindestens zwölf Quadratmeter Platz haben. In Trockenbauweise könnten dafür neue Wände eingezogen werden. Auch in Sachen Barrierefreiheit müsste die Stadt nach einem Umbau „keine Kompromisse“ eingehen, freut sich der Bürgermeister. Und nicht zuletzt würde durch das Projekt einer der prominentesten Leerstände in der Innenstadt wieder belebt werden.

Derzeit ist die Nutzung der vier Obergeschosse bei der Stadt im Gespräch. Mit 1600 Quadratmetern stehe genügend Platz zur Verfügung, um auch das Büro des Sozialreferenten Wolfgang Scheuer und das Versicherungsamt unterzubringen. Das Erdgeschoss steht weiter für einen Laden zur Verfügung, so Wittmann. Er gehe davon aus, dass das Parterre nach dem Einzug der Stadt schnell einen Mieter finden kann.

Für das Fellermeyerhaus spricht laut Wittmann auch die zentrale Lage im Herzen der Stadt. Befürchtungen, die Stadt könnte deswegen horrend hohe Mieten bezahlen müssen, tritt der Finanzbürgermeister entgegen. „Wir werden sicher nicht mehr bezahlen, als es an dieser Stelle üblich ist“, betonte er. Freilich sei davon auszugehen, dass der Mietpreis über dem liegen wird, den die Stadt derzeit für die Unterkunft Auf der Schanz zu bezahlen hat. „Dafür werden die Nebenkosten deutlich niedriger ausfallen.“

Stimmt der Stadtrat dem Vorhaben zu, kann mit der konkreten Planung begonnen werden. Dann wird das Gebäude für rund ein Jahr eine Baustelle werden. Läuft alles optimal, hofft man bei der Stadt, dass die Behörden im Frühjahr 2016 in das Fellermeyerhaus einziehen können.