Auf Augenhöhe bleiben
Felix Kirberg aus Hohenwart ist der neue Vorsitzende im Schrobenhausener Jugendstadtrat

27.10.2021 | Stand 02.11.2021, 3:33 Uhr
Der neue Vorsitzende des Jugendstadtrats Felix Kirberg. −Foto: Budke

Schrobenhausen - Seit Montagabend hat Schrobenhausen einen neuen Vorsitzenden im Jugendstadtrat: Felix Kirberg kommt aus Hohenwart, ist 15 Jahre alt, Gymnasiast, diskutierfreudig und hat schon erste Ideen, für die er sich einsetzen möchte.

"Ich wohne in Hohenwart und damit auch in einem anderen Landkreis", sagt Felix Kirberg, "aber mein Lebensmittelpunkt ist durch Schule und Freunde in Schrobenhausen - deshalb war das kein Problem, als ich in den Jugendstadtrat wollte." Seit 2019 ist er nun dabei.

Wie auch sein Amtsvorgänger Jusuf Elshani, der jetzt verabschiedet wurde, kam Kirberg in das Gremium, weil in den Schulen Werbung dafür gemacht wurde: "Benedikt Schmid und der Jugendreferent sind durch die Schulen gelaufen. Weil meine Mitschüler meinten, dass ich sowieso irgendwann mal Politiker werde, dachte ich mir, ich mache mal mit und schaue, wie es läuft", erzählt Kirberg. Warum seine Mitschüler auf diese Idee kommen, erklärt er so: "Ich habe schon seit der fünften Klasse angefangen, mit meinem Religionslehrer zu diskutieren und bin wohl überhaupt gern mal auf Diskussionen aus." Er wäre auch gern Schulsprecher geworden, habe es aber mit der Anmeldung nicht geschafft, weil er krank war. Klassensprecher sei er nicht, weil es da "eher um Beliebtheit geht und nicht darum, welche Qualifikationen man mitbringt", stellt er fest und ergänzt: "Bis jetzt hatte ich noch keine Führungsposition."

Wie er sein Amt ausüben möchte, davon hat Kirberg eine klare Vorstellung: "Ich möchte auf Augenhöhe bleiben." Die Arbeit im Jugendstadtrat will er prinzipiell so weitermachen wie bisher und "nicht nachlassen, sondern bestenfalls noch mehr machen". Er will die Jugendstadträte gut vertreten und dabei immer Position beziehen und "nicht einem Bürgermeister nachquatschen".

Kann er denn als 15-Jähriger den Erwachsenen selbstbewusst gegenübertreten? "Auf jeden Fall", antwortete er ohne Zögern und fügt hinzu: "Man kann schon was lernen von ihnen, aber das heißt nicht, dass man ihnen nach der Schnauze redet." So bringt er auch gleich einen Wunsch mit: "Wir haben schon seit mehreren Jahren das Thema, dass wir neue Mülleimer haben möchten in der Stadt." Es gebe zwar welche, aber es seien zu wenige und sie seien überfüllt.

Auch innerhalb des Jugendstadtrates möchte Kirberg schauen, dass die Mitglieder bessere Strukturen zum Arbeiten haben: "Aktuell läuft alles über E-Mail und WhatsApp. Da müsste man gucken, dass man einen Dienst hat, über den man Dateien austauschen kann." Denn im großen Gremium geht das auch: "Im Stadtrat haben alle iPads - wir haben die technische Ausstattung selbst, aber nicht die Wege, um miteinander zu kommunizieren", betont der neue Vorsitzende.

"Politik beschäftigt mich auch in meiner Freizeit", sagt Kirberg. Er interessiert sich für das aktuelle Zeitgeschehen und für die Satire-Partei: "Da habe ich schon viele Bücher gelesen und finde es gut, auch mal die alteingesessene Politik ein bisschen zu verarschen", lacht er, aber er nimmt die Sache ernst: "Ich informiere mich und bilde mir meine eigene Meinung." Ansonsten ist ihm Musik sehr wichtig: "Ich spiele Schlagzeug und ich singe." Verschiedenste Instrumente hat er schon mal ausprobiert und "ich bin kreativ, ich male gerne und fahre gern Ski".

SZ