Eichstätt
Feierliche Völkerverständigung

Am deutsch-türkischen Kinderfest im Alten Stadttheater beteiligten sich viele Gruppen

08.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:10 Uhr
Ein vielfältiges Programm: Unterschiedliche Gruppen sorgten am Samstag beim deutsch-türkischen Kinderfest für Unterhaltung. Akrobatisch wurde es etwa beim Taekwondo (oben). Auch traditionelle Elemente beider Kulturen, wie die bayerische Tracht (unten links) oder die Begleitung mit dem türkischen Instrument Baglama (unten rechts), fanden in der Nachmittagsveranstaltung Raum. −Foto: Fotos: Bauer

Eichstätt (EK) Das deutsch-türkische Kinderfest hat sich in Eichstätt fest etabliert. Am vergangenen Samstag tanzten, sangen und musizierten die jungen Teilnehmer vor den Fahnen der beiden Länder. Auch sportliche Einlagen gehörten zum Programm.

Kulturelle Vielfalt auf der Bühne: Am Samstag boten Kinder und Jugendliche den Gästen sowohl türkische Folklore in traditioneller Kleidung als auch deutsche Lieder in der heimischen Tracht. Anlass war - zeitversetzt - das türkische Kinderfest, ein nationaler Feiertag in der Türkei, der jedes Jahr am 23. April stattfindet.

Es war ein Kulturnachmittag, nicht nur für Kinder. Die Gäste hatten Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen, bunt und vielfältig bot das Fest einen Einblick in die Kultur beider Länder und leistete dadurch einen Beitrag zur Integration.

Die Vorsitzenden des Deutsch-Türkischen Elternvereins Eichstätt, Cinar Zeliha und Vatansever Sevda, begrüßten die Gäste. Sie wurden von Canas Cesur und Angelika Bußmann (die in traditioneller türkischer Tracht auftrat) aus dem Vorstand unterstützt: "Integration ist keine Einbahnstraße", gab Bußmann in ihrer Rede zu bedenken, denn sie könne von beiden Seiten mit Begeisterung betrieben werden.

Auch die Landtagsabgeordnete und stellvertretende Landrätin Tanja Schorer-Dremel richtete einige Grußworte an die Kinder und deren Eltern und Großeltern im Publikum: "Ein wunderschönes Programm." Oberbürgermeister Andreas Steppberger lobte indessen: "Eichstätt ist bunt - hier sind wir stolz auf dieses Miteinander." Für das Schulamt sprach Schwester Scholastika ein Grußwort. Die beiden türkischstämmigen Mädchen Hilal Sara Vatansever und Suecla Sen führten durch das Programm. "Liebe, Friede und Freundschaft" hieß das Motto der Veranstaltung, wie Konsulatslehrer Mehmet Dinler erklärte.

Den Auftakt des Bühnenprogramms bildete die Gruppe "Junges Ensemble Anatolia", begleitet vom Chor unter der Leitung von Mehmet Dinler. 60 Buben und Mädchen beeindruckten mit Gesang, dazu Klänge des traditionellen Saiteninstruments Baglama. Die Schüler der Mittelschule Eichstätt-Schottenau sorgten in bayerischer Tracht mit ihren erfrischenden Instrumentalstücken, Liedern und der Solistin Anna für Beifall im Publikum.

Einige türkischstämmige Kinder trugen Gedichte vor, während andere ausgezeichnet wurden. Rektor Michael Betz aus Kipfenberg, Schwester Scholastika sowie Oberbürgermeister Andreas Steppberger ehrten erfolgreiche Autorinnen auf der Bühne. Sie überreichten den drei Schülerinnen von der Grundschule Schernfeld beziehungsweise Am Graben eine kleine Anerkennung. Die Mädchen hatten beim nordbayerischen Gedichtwettbewerb in Rosenheim jeweils den ersten Platz belegt und sich damit für den bayerischen Wettbewerb qualifiziert.

Deutsche und türkische Sportler der Taekwondoabteilung des Polizeisportvereins Eichstätt zeigten eine grandiose Show, die hohe Konzentration und sportliche Höchstleistung erforderte. Mit türkischer Folklore ging es schließlich schwungvoll ins Finale mit dem anschließenden Höhepunkt des Nachmittags: Die Tänzerinnen und Tänzer holten die Vertreter der Schulen sowie Oberbürgermeister Steppberger auf die Bühne zum gemeinsamen Tanz zu türkischen Rhythmen.

Franz Bauer