Cognac (DK) Um seine Teilnahme an der Fecht-WM der Senioren zu sichern, musste Michael Schölß (Foto) vom TV 1861 Ingolstadt die Reise ins ferne Cognac nach Frankreich antreten, um sich dort die fehlenden Punkte für die Rangliste zu erkämpfen.
Mit dem zweiten Platz und dem Gewinn der EM-Silbermedaille im Degen übertraf er die Erwartungen.
Auch für den amtierenden Weltmeister von 2018 führt der Weg zur WM 2019 über eine Qualifikation, da sich nur die ersten vier Fechter jeder Altersgruppe einen Startplatz sichern. Für eine Woche war Cognac der Mittelpunkt des Europäischen Senioren-Fechtens. Im riesigen, modernen Sportzentrum kamen über 1700 Fechter zum Einsatz.
In der Gruppe V70, in der Schölß als Nummer vier gesetzt war, gingen 89 Fechter an den Start. Dabei verlief der Auftakt für den Ingolstädter mit zwei Vorrunden-Niederlagen nicht gerade optimal. Sie waren aber scheinbar eine Art Startsignal, das Schölß zu vier nachfolgenden Siegen anspornten und ihm zu einem Freilos und damit zum Einzug in das 32er Feld verhalf. Im ersten K. o. -Gefecht siegte Schölß sicher gegen den Holländer van der Grinten und traf dann auf Bruno Kachur aus Ditzingen, der ihn im April im Finale der Deutschen Meisterschaft besiegt hatte. Nach ausgeglichenem Verlauf bis zum Zwischenstand von 5:5 gewann Schölß schließlich mit 10:7 und zog ins Halbfinale ein.
Hier wartete mit Gerd Oswald vom USC München ein weiterer deutscher Teilnehmer, der Schölß trotz eines engen Gefechts aber nicht stoppen konnte. Im Finale traf er auf den virtuos fechtende Russe n Alexander Karpatov, der für Schölß dann nicht zu schlagen war.
Mit der Silbermedaille war der Ingolstädter dennoch zufrieden, vor allem über die erreichte Punktzahl. So wird er im Oktober mit Vereinskollegin Annette Wulf, die sich in der V 50 Klasse qualifiziert hatte, zur Senioren-WM nach Kairo fahren.
Foto: privat
