FDP-Nachwuchs ringt mit sich

11.03.2009 | Stand 03.12.2020, 5:08 Uhr

 

Greding (mkl) Fußläufig hat die mittelfränkische Spitzenkandidatin der FDP, Marina Schuster, den 70. Landeskongress der Jungen Liberalen (JuLis) erreichen können. Rund 120 FDP-Nachwuchskräfte trafen sich nämlich in Greding zu einem politisch-programmatischen Wochenende – verbunden mit der Kür der JuLi-Kandidaten für die Bundestagswahl im September.

Mit 73 von 86 gültigen Stimmen setzt der liberale Nachwuchs vor allem auf Sebastian Körber. Körber, 1980 in Forchheim geboren, ist von Beruf Architekt. Er verglich die Bundesrepublik mit einem in die Jahre gekommenen Haus, das dringend der Sanierung bedürfe: "Wir sind der Beton für diese Sanierung", sagte der Ju-Li-Spitzenkandidat.

Manfred Krönauer, Steuerberater aus Zwiesel, landete auf dem zweiten Platz der Liste. Er redete einer Steuererleichterung das Wort und wies darauf hin, dass heute jedes neugeborene Kind mit einem Schuldenberg von 19 000 Euro zur Welt komme. Er forderte eine Abschaffung der Erbschaftssteuer und eine Vereinfachung des Systems. Den dritten Platz nimmt Maximilian Leucht aus Rosenheim ein. Er ist 29 Jahre alt und von Beruf Steuerberater.

Bei der Diskussion ihrer Programmatik stellten die Nachwuchskräfte der Liberalen unter Beweis, dass unter dem Deckmäntelchen der Freiheit auch abstruse Argumente angeführt werden können. Denn gegen die (steuer-)rechtliche Sonderstellung von Sonn- und Feiertagen protestierte ein Teil von ihnen. "Will ein Liberaler, dass die Leute gezwungen werden, einen Tag in der Woche mit den Kindern zu verbringen", lautete im Ringen um den entsprechenden Antrag eines der schwer nachvollziehbaren Argumente. "Soll sich ein Schüler auch aussuchen können, wann er in die Schule geht", war eine weitere hilfreiche Wortmeldung. Am Ende wurde der Antrag abgelehnt – mit deftigem Kommentar: "Man muss nicht jeden liberalen Quatsch hier beschließen."