FCN fehlt Strategie gegen starke Düsseldorfer

16.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:14 Uhr

Nürnberg (DK) Nach dem Nürnberger Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am Montagabend empfing die Franken ein lautes Pfeifkonzert seiner Zuschauer im Stadion. Selbst FCN-Trainer Valerien Ismael war zunächst sprachlos und starrte ins Leere. Die aufkeimende Hoffnung nach dem 4:0 gegen Union Berlin vor gut zwei Wochen, dass sich das Nürnberger Team endlich gefunden hat, hat sich gelegt.

Seit Wochen beschwört Ismael, Geduld mit der Mannschaft zu haben. So auch nach dem Spiel gegen stark spielende Düsseldorfer. „Wir befinden uns in einer Umbruchphase“, sagte er. Seine Elf sei ein Konstrukt, dass noch nicht die Stabilität besitze, mit Rückschlägen umzugehen. Es war bezeichnend: Bis zum Rückstand in der 23. Minute spielten die Franken passabel, nach einer Hereingabe von Daniel Candeias kam Jakub Sylvestr sogar zu einer guten Torchance. Das alles war allerdings weit entfernt von den Plänen einer Mannschaft, deren Marschroute eigentlich Aufstieg heißt. Mit dem Tor des Düsseldorfers Erwin Hoffer waren dann die guten Ideen und Vorsätze, die man vor dem Spiel gefasst hatte, dahin. Den Nürnbergern fehlte fortan ein Konzept.

„Natürlich hat dann die Reaktion des Publikums schon auf die Mannschaft eingewirkt“, erklärte Ismael. Er meinte damit die Pfiffe, die von den Rängen kamen. „Auf der Mannschaft lag nach dem 0:1 ein großer Druck und die Angst, noch mehr Fehler zu machen“, analysierte der FCN-Trainer im Anschluss. In diesen Momenten müsse sein Team lernen, Ruhe zu bewahren.

Doch solange der 1. FC Nürnberg keine Punkte holt, wird in der Mannschaft auch keine Ruhe einkehren. Ismael und sein Kapitän Jan Polak plädierten noch am Spielfeldrand dafür, die Niederlage genau zu analysieren. „Bis zum Gegentor haben wir es gut gemacht. Nach dem Führungstreffer hat Fortuna gut die Räume dichtgemacht und wir hatten Schwierigkeiten durchzukommen. Daran müssen wir arbeiten“, sagte Polak. Allerdings dürfte es für den eigentlich als Aufstiegskandidaten gehandelten 1. FC Nürnberg wenig überraschend gewesen sein, dass der Gegner nach der recht frühen Führung, seine Defensive kompakt zusammenschnürt.

Ismael stellte sich nach dem Spiel offensiv vor seine Mannschaft. „Es sind erst fünf Spiele gespielt“, beruhigte er. Sobald seine Jungs ihre mögliche Leistung abriefen, könne man das Topniveau des FCN sehen. Ein Sieg am Sonntag beim Karlsruher SC wäre da sicherlich hilfreich, um die Gemüter zu beruhigen. Andernfalls droht den Franken ein noch lauteres Pfeifkonzert nach dem Spiel.