Ingolstadt
FCI trifft auf Angstgegner

Schanzer hoffen im vierten Anlauf auf ersten Sieg und ersten Treffer gegen Viktoria Köln

04.02.2021 | Stand 23.09.2023, 16:51 Uhr
Fällt weiter aus: Ingolstadts Vizekapitän Marcel Gaus (rechts) ist wegen seiner Wadenverletzung auch für das Heimspiel an diesem Samstag gegen Viktoria Köln noch keine Option. −Foto: Bösl

Ingolstadt - 3 Spiele, 0 Punkte, und 0:6-Tore: So lautet die ernüchternde Bilanz des FC Ingolstadt in der 3. Liga gegen Viktoria Köln. Die Rheinländer gelten deshalb völlig zurecht als Angstgegner der Schanzer. Nicht so für Trainer Tomas Oral, der an diesem Samstag (14 Uhr/Magenta Sport) im vierten Duell auf mehr Durchschlagskraft im Angriff hofft.

"Ich hab' nur einmal gegen sie gespielt, deswegen interessiert mich diese Statistik nicht", kommentierte Oral am Donnerstag die schwarze Serie des FCI, der bei den beiden Niederlagen in der Vorsaison noch von Jeff Saibene betreut worden war. Dennoch weiß auch der Ingolstädter Coach, dass der Tabellenzweite "aus der Vorrunde noch etwas gutzumachen" hat. Die Schanzer hatten in der Hinserie nicht nur mit 0:2 verloren, sondern lieferten im Sportpark Höhenberg auch eines ihrer schlechtesten Saisonspiele ab.

Um erfolgreich Revanche zu nehmen, brauchen die Schanzer in der Offensive allerdings mehr Durchschlagskraft. Schließlich stellt der Aufstiegskandidat mit 29 Toren den schwächsten Angriff aus den Top Fünf der Liga. Nimmt man aufgrund der coronabedingt ungleichen Spieleanzahl aller Klubs die Treffer pro Spiel als Maßstab, sind aus der oberen Tabellenhälfte nur Türkgücü München (1,27) und der Hallesche FC (1,22) geiziger als der FC Ingolstadt (1,38).

"Ich glaube schon, dass wir gierig auf Tore sind. Sonst würden wir auch nicht in die Situationen kommen", sagte Oral und ergänzte: "Wir haben nach vorne hin unheimlich viel Qualität. Deswegen habe ich da die Geduld." Mit sechs Saisontreffern führt Kapitän Stefan Kutschke die interne Torjägerliste vor dessen Sturmpartner Dennis Eckert-Ayensa (5) an. "Wir haben ein Sturm-Duo, das kaum ein anderer in der Liga hat", so Oral. Drittbester Schütze mit etwas Abstand ist dann schon Vizekapitän Marcel Gaus (3).

Auf den 31-Jährigen muss der FCI allerdings erneut verzichten. Eine "hartnäckigere Wadenverletzung", so Oral, zwingt den vielseitigen Mittelfeldspieler und Aushilfsverteidiger zum vierten Mal in Folge zum Zuschauen. Auch Jonatan Kotzke steht wegen Adduktorenproblemen wie schon in der Vorwoche beim Derbysieg bei der SpVgg Unterhaching (1:0) nicht zur Verfügung.

Die Rekonvaleszenten um Maximilian Beister seien dagegen wieder ein ernsthafte Option. Dasselbe gilt für Caiuby, der in Haching sein Startelf-Debüt mit dem Premierentreffer nach seiner Rückkehr veredelt hatte. "Er wirkt sehr stabil nach außen hin, ist für sich aber auch sehr sensibel. Natürlich braucht er dann auch Erfolgserlebnisse", sagte Oral über den Offensivallrounder: "Ich bin nur froh, dass wir ihn geholt haben. Er kann alle Mittelfeld- und Sturmoptionen bekleiden. Wenn er dann im Vollbesitz seiner Kräfte ist, dann werden wir noch viel Freude mit ihm haben."

Die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen die Kölner wurde jedoch durch den Trainerwechsel bei der Viktoria erschwert. Zu Wochenbeginn kehrte Olaf Janßen als Nachfolger von Pavel Dotchev zum Tabellen-14. zurück. Der einstige Bundesliga-Profi hatte die Rheinländer bereits in der Saison 2017/18 betreut - und damals in 15 Partien der Regionalliga West keine einzige Partie verloren.

"Entscheidend für mich ist es, mit der Viktoria weiterhin ungeschlagen zu bleiben", scherzte deshalb Janßen, der am Montag seine erste Trainingseinheit leitete. "Die Mannschaft ist extrem lernwillig, zeigt brutale Energie und großen Willen", stellte der 54-Jährige fest und forderte, "das schwierige Auswärtsspiel mutig anzugehen, nicht an die Vergangenheit zu denken, sondern nur an diese 90 Minuten."

Julian Schultz