München/Ingolstadt - Was für ein Datum für ein Profi-Debüt! Am Tag als Diego Maradonas Herz aufhörte zu schlagen, erreichte Merlin Röhl das nächste Etappenziel in seiner Fußballkarriere: das erste Profi-Spiel. Der 18-jährige Berliner stand überraschend in der FCI-Startelf gegen den FC Bayern II und durfte sich 62 Minuten lang präsentieren.
Röhl ging in der Offensive weite Wege, leitete einige Angriffe ein und prüfte einmal Bayern-Keeper Ron-Thorben Hoffmann. "Der Junge macht es gut im Training und ist ein großes Talent. Durch die Verletzungsprobleme hat es sich ergeben, dass ich ihm die Chance gebe", meinte FCI-Trainer Tomas Oral, der den 1,91 Meter großen Schlaks als hängende Spitze einsetzte. "Ich wollte, dass die Jungs vorne dynamisch sind und den Gegner müde machen. Filip Bilbija, Caniggia Elva und Merlin waren da eine gute Waffe", erklärte Oral den Grund für Röhls Debüt.
Der Abiturient wurde 2018 vom FCI mittels einer Scouting-App, in der sich Röhl präsentierte, entdeckt. Seither ging es rasant voran. Erst der Wechsel vom SV Babelsberg in die Schanz, dann folgte im Dezember 2019 der erste Einsatz im U18-Nationalteam, und jetzt das Profi-Debüt.
Röhl ist bereits der siebte Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, den die Schanzer in dieser Saison in der 3. Liga einsetzten - so viele Talente bietet kein anderer Drittligist auf. Filip Bilbija, Thomas Keller und Fatih Kaya zählen mittlerweile zum Stammpersonal.
gst, Foto: Bösl
Gottfried Sterner
