Bayernliga
FCI kassiert bittere 2:3-Niederlage

Individuelle Fehler, Verletzte und Elfmeterpech: Bayernligist FC Ingolstadt II verliert gegen Donaustauf

16.09.2021 | Stand 23.09.2023, 20:50 Uhr
Julian Meier
Ließ zwischenzeitlich die Hoffnung auf einen Punktgewinn aufkommen: Der Ingolstädter Arian Llugiqi (rechts) erzielte gegen Donaustauf das 2:2. Am Ende hieß es jedoch 3:2 für die Gäste. −Foto: Meyer

Ingolstadt - Wenn es ein Wort gibt, mit dem sich der Mittwochabend der Jungschanzer zusammenfassen lässt, dann ist es wohl das: unglücklich.

Mit 2:3 (2:2) verlor der FC Ingolstadt II sein Heimspiel gegen den SV Donaustauf. Unglücklich war es vor allem wegen des Spielverlaufs, der Entstehung der Gegentore und der Verletztenmisere. Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, musste ein Spieler nach Schlusspfiff auch noch ins Krankenhaus abtransportiert werden.

Sorgen um Trslic

Innenverteidiger Luca Trslic erlitt kurz nach Spielschluss einen Kreislaufzusammenbruch. Er war nach 73 Minuten ausgewechselt worden und hatte den Rest der Spielzeit auf der Bank verbracht; ehe er dort kollabierte. Es war für die Schanzer der Schlussakkord eines sehr unerfreulichen Abends.

Dabei war spielerisch zunächst eine klare Steigerung im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen Schwabmünchen zu erkennen: Von der ersten Sekunde an drängten die Ingolstädter zielstrebig nach vorne; immer wieder ging es schnell in die Spitze. Nach drei Minuten nahm Mario Götzendörfer aus rund 22 Metern Maß, seinen Schlenzer Richtung Kreuzeck lenkte Gäste-Keeper David Paulus aber gerade noch über den Kasten.

Nach rund einer Viertelstunde kam Donaustauf besser in die Partie. Zunächst streifte ein direkt getretener Freistoß von Kevin Hoffmann noch den linken Außenpfosten (16.), dann verzog Kenan Muslimovic aus spitzem Winkel (21.). Für die Führung brauchte es dann aber die tatkräftige Unterstützung der Schanzer: Ishak Karaogul vertändelte im Strafraum den Ball, Cihangir Özlokman fackelte nicht lange und traf ins lange Eck (23.).

Die Ingolstädter führten den Anstoß aus, Luca Trslic kam an den Ball und verlor ihn direkt an Muslimovic. Der leitete sofort weiter und Özlokman zog von der Strafraumkante ab - der Ball zappelte wieder im Netz (25.). Die gute Anfangsphase des FCI war zunichte gemacht. "Die ersten beiden Tore resultieren aus individuellen Fehlern, die so nicht passieren dürfen", haderte Trainer Alexander Käs.

Doch anstatt gegen die starken Donaustaufer unterzugehen, kamen die Schanzer wieder zurück und zeigten laut Käs ihre "beste Phase in dieser Saison". Zunächst verkürzte Götzendörfer, als er einen Abstauber aus fünf Metern ins Netz hämmerte (29.). Es war der Auftakt zu einer ganzen Reihe von FCI-Chancen: Fabian Cavadias verfehlte mit seinem Freistoß aus rund 22 Metern das Kreuzeck nur um Zentimeter (33.); Karaogul scheiterte mit seinem Kopfball am stark reagierenden SVD-Keeper Paulus (35.) und auch bei Sengers Schuss aufs kurze Eck war der Schlussmann zur Stelle (37.).

Der nächste Versuch saß dann aber: Eine Traumflanke von Karaogul aus dem Halbfeld nahm Stürmer Arian Llugiqi volley und traf ins kurze Eck (41.). "Wir sind gut zurückgekommen. Gerade in der Phase bis zur Halbzeit war die Leistung von uns richtig gut, auch was die Leidenschaft angeht", lobte Käs.

Hätten die Schanzer weiterspielen dürfen, sie hätten ohne Weiteres noch das dritte, vierte oder fünfte Tor folgen lassen können. Aber es kam der Halbzeitpfiff - und nach der Pause hatte sich Donaustauf besser auf den FCI eingestellt. Es ergab sich ein offener Schlagabtausch, wobei die Partie letztlich durch eine Aktion entschieden wurde: Götzendörfer grätschte im Strafraum gegen Lucas Hufnagel und traf dabei den Ball. Der Schiedsrichter entschied aber auf Elfmeter. FCI-Trainer Käs schlug die Hände über den Kopf zusammen. "Er spitzelt den Ball ganz klar weg. Der Schiri kann mal eine andere Wahrnehmung haben, aber der Assistent hatte freies Sichtfeld und greift da nicht ein. Das war eine sehr krasse Fehlentscheidung", kritisierte er nach dem Spiel. Muslimovic ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und entschied per Strafstoß letztlich die Partie (65.).

Nun gegen Türkspor

"Das ist unglücklich. Es war eigentlich ein gutes Spiel, das es verdient hätte, anders entschieden zu werden", meinte Käs. Zum ganzen Unglück gesellte sich noch hinzu, dass Ludwig Räuber schon früh mit Verdacht auf Muskelfaserriss raus musste. Später folgte Llugiqi mit einer Verletzung am Außenband. Die Gelb-Rote Karte für Götzendörfer in der Nachspielzeit wurde da fast schon zum Nebenschauplatz (90.+3).

Zeit zu hadern bleibt kaum, schließlich wartet mit Türkspor Augsburg am Samstag (15 Uhr) bereits der nächste Brocken. "Von der Qualität der Einzelspieler gehören sie sicher zu den Top-Mannschaften", sagte Käs. Die Tabelle bestätigt das: Die Augsburger stehen auf Rang drei, fünf Punkte vor dem FCI. Für Käs ist klar: "Gegen solche Mannschaften dürfen uns solche Fehler wie zuletzt nicht passieren."

DK


FC Ingolstadt II: Ponath - Räuber (24. Brunner), Cavadias, Trslic (73. Benedix), Rausch - Kampmann (62. Herm), Götzendörfer - Karaogul, Senger - Gashi (62. Meikis), Llugiqi (82. Willibald).
Tore: 0:1 Özlokman (23.), 0:2 Özlokman (25.), 1:2 Götzendörfer (29.), 2:2 Llugiqi (41.), 2:3 Muslimovic (65./Foulelfmeter). - Gelb-Rote Karte: Götzendörfer (90.+3. wiederholtes Foulspiel) / -. - Schiedsrichter: Brandstätter (Zamdorf). - Zuschauer: 120.

Julian Meier