Braunschweig (DK) Der FC Ingolstadt hat im Top-Spiel der 3. Liga ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Die Schanzer setzten sich am Samstag dank einer eiskalten Chancenverwetung mit 3:0 (3:0) bei Eintracht Braunschweig durch. Der FCI ist damit seit fünf Partie ungeschlagen und verbesserte sich in der Tabelle auf den Aufstiegsrelegationsplatz.
Ingolstadts Trainer Jeff Saibene änderte seine Startelf im Vergleich zur Vorwoche nur auf einer Position. Für Linksverteidiger Gordon Büch, der sich gegen Preußen Münster (3:2) einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, rückte erwartungsgemäß Peter Kurzweg in die Mannschaft. Braunschweigs Coach Christian Flüthmann wechselte zweimal. Steffen Nkansah ersetzte den gelbgesperrten Innenverteidiger Robin Becker, zudem rückte Manuel Schwenk für Alfons Amade ins linke Mittelfeld. Beide Mannschaften fanden nur schleppend in die Partie. Auf dem seifigen Rasen – kurz vor Anpfiff war ein heftiger Schauer niedergegangen – erspielten sich die Gastgber zwar leichte Feldvorteile, wirklich zwingend wurden sie dabei allerdings nicht. Ganz im Gegenteil zu den Schanzern, die beim ersten Livespiel in dieser Saison ein sehr gutes Bild abgaben. Der FCI präsentierte sich nämlich äußest kaltschnäuzig und stellte innerhalb von nur sechs Minuten auf 3:0.
Den Anfang machte Marcel Gaus (20.), dem mit einem gefühlvollen Heber der Führungstreffer gelang. Dennis Eckert-Ayensa hatte den Ball stark behauptet, ehe sich Gaus' Schuss über Keeper Jasmin Fejzic hinweg ins Tor senkte. Innenverteidiger Danilo Wiebe hatte den Ball noch leicht abgefälscht. Die rund 150 mitgereisten FCI-Fans jubelten beinahe noch, ehe Nico Antonitsch (23.) erhöhte. Bei einer einstudierten Eckballvariante über Robin Krauße lauerte der Innenverteidiger am kurzen Pfosten und drückte den Ball per Kopf zum 2:0 über die Linie. Wiederum nur wenig später legte Maximilian Thalhammer (26.) sogar noch den dritten Treffer nach. Der Mittelfeldspieler schob überlegt ins lange Eck zum 3:0 ein, nachdem er von Kurzweg in Szene gesetzt worden war.
Mit dem komfortablen Führung im Rücken ließen die Gäste in der Folge den Ball durch die eigenen Reihen laufen und wurden von den enttäuschenden Gastgeber kein einziges Mal im ersten Durchgang vor ernsthafte Probleme gestellt. Vielmehr hätte Stefan Kutschke (32.) fast noch das 4:0 nachgelegt. Nachdem sich der Kapitän im Luftduell gegen Niko Kijewski durchgesetzt hatte, scheiterte er aber am herauseilenden Fejzic.
Mit Wiederbeginn änderte sich wenig an der einseitigen Partie. Im Stile einer Spitzenmannschaft kontrollierte der FCI kontrollierte die Partie und entnervte die Braunschweiger derart, dass Nkansah die Sicherungen durchbrannten. Auf Höhe der Mittellinie sprang der Innenverteidiger mit beiden Beinen voran in Kurzweg hinein und flog für das rüde Einsteigen folgerichtig mit der Roten Karte vom Platz (54.). Nach einer minutenlangen Behandlungspause probierte es Kurzweg zwar noch einmal, die Schmerzen am Sprunggelenk waren dann aber doch zu stark, dass er für Caniggia Elva (57.) Platz machen musste.
Mit einem Mann mehr war nur noch die Frage, ob die Schanzer ihre beste Saisonleistung noch mit einem weiteren Treffer krönen und zum ersten Mal seit drei Partien wieder einmal ohne Gegentor bleiben würden. Weil die eingewechselten Maximilian Beister (81., 86.) und Filip Bilbija (90.) aber scheiterten und Mike Feigenspan (84.) auf der Gegenseite nur die Latte traf, blieb es schließlich beim hoch verdienten 3:0-Auswärtssieg der Ingolstädter.
Eintracht Braunschweig: Fejzic - Kessel, Nkansah, Ziegele, Kijewski (46. Otto) - Pfitzner, Wiebe - Bär (40. Feigenspan), Kobylanski, Schwenk (55. Burmeister) - Proschwitz.
FC Ingolstadt: Buntic - Heinloth, Antonitsch, Schröck, Kurzweg (57. Elva) - Kaya (79. Beister), Krauße, Thalhammer, Gaus - Kutschke, Eckert-Ayensa (71. Bilbija).
Tore: 0:1 Gaus (20.), 0:2 Antonitsch (23.), 0:3 Thalhammer (26.). - Rote Karte: Nkansah (54., grobes Foulspiel). - Schiedsrichter: Dankert (Schwerin).
Zuschauer: 17.416.
Leichte Entwarnung bei Kurzweg
Außenverteidiger Peter Kurzweg vom FC Ingolstadt hat das überharte Foul von Steffen Nkansah beim 3:0 (3:0)-Auswärtssieg bei Eintracht Braunschweig wohl ohne größere Verletzung überstanden. „Es sollte nicht so schlimm sein“, sagte Trainer Jeff Saibene auf Nachfrage unserer Zeitung am Samstag. Kurzweg war in der 54. Minute von Nkansah auf Höhe der Mittellinie böse gefoult worden. Der Innenverteidiger der „Löwen“ sprang mit beiden Beinen voraus in den 25-Jährigen hinein und wurde von Schiedsrichter Bastian Dankert folgerichtig mit der Roten Karte vom Platz geschickt. Nach einer Behandlungspause versuchte es Kurzweg noch einmal, musste wenige Minuten später aber vom Platz und wurde durch Caniggia Elva ersetzt.
Julian Schultz
