Ingolstadt
FCI-Fans erwarten Leistung

20.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:38 Uhr

Ingolstadt (cmi) Vor dem richtungsweisenden Heimspiel des FC Ingolstadt heute Abend gegen den FC St. Pauli herrscht bei den Fans der Schanzer Frust.

Das 0:6-Debakel beim VfL Bochum schlug gewaltig auf die Stimmung im Gästeblock. "Nach dem zweiten Gegentor war auch Häme dabei", erzählt Caroline Seibert vom Fanklub IN Kognito. Michael Pluzny von den Torkelschanzern ergänzt: "Enttäuschung ist gar kein Ausdruck. "

Auch er war in Bochum dabei. Trotz all des Frusts wird er gegen St. Pauli ins Stadion gehen, vielleicht auch gerade deswegen. "Einmal Schanzer, immer Schanzer", sagt Pluzny. "Ich denke, die Mannschaft braucht die Fans. Wenn man nicht ins Stadion geht, macht man es nur noch schlechter. " Die Spieler dürfte diese Haltung freuen. "Ich wünsche mir schon von den Fans, dass sie uns unterstützen", sagt Mittelfeldspieler Sonny Kittel. "Wir spielen ja nicht mit Absicht schlecht. "

Dass es aber nicht alle so sehen wie der Torkelschanzer-Vorsitzende, ist auch Pluzny klar: "Ich gehe davon aus, dass einige nicht kommen werden, weil sie sagen, die Mannschaft hat keine Unterstützung verdient. " Harald Frauenknecht, der Vorsitzende des Fanklubs Moos-Schanzer, rechnet nicht nur mit Abwesenheit, sondern auch mit dem einen oder anderen Pfiff. "Grundsätzlich wird die Atmosphäre aber abhängig vom Spielverlauf sein. " Wenn die Leistung nicht stimmt, könne die Stimmung ganz schnell kippen.

Und zuletzt stimmte die Leistung eben nicht. Viele Fans sehen Trainer Stefan Leitl deswegen in der Verantwortung. Rund 91 Prozent votierten bei einer Online-Umfrage unserer Zeitung dafür, dass man ihn von seinen Aufgaben entbinden sollte. "Eine große Mehrheit der Fans steht nicht mehr hinter dem Trainer", sagt Frauenknecht. Zudem stößt vielen Anhängern laut Seibert sauer auf, dass Leitl nach den Spielen zu selten in die Kurve kommt. "Das Trainer-Thema spaltet die Fans", sagt sie. Seibert erwartet daher "Leitl-Raus"-Rufe - im Gegensatz zu Pluzny, der mit nicht allzu vielen negativen Äußerungen von der Tribüne in Richtung Trainerbank rechnet.

Einigkeit herrscht darüber, wie die Mannschaft die Zuschauer wieder hinter sich bringen kann. "Das geht nur durch Leistung", sagt Frauenknecht. So sieht es auch Pluzny. "Wichtig ist, wie die Mannschaft auf den Platz kommt und wie sie das Spiel annimmt. " Rund 9500 Fans werden heute Abend wohl in den Audi-Sportpark kommen. Bis auf die gut 1600 Unterstützer des FC St. Pauli erwartet wohl jeder Stadionbesucher eine Reaktion der Schanzer.