FC meldet sich eindrucksvoll zurück

30.04.2010 | Stand 03.12.2020, 4:03 Uhr

Siegessichere Ingolstädter: Fabian Gerber (Dritter von links), der Torschütze zum 4:1 und 5:1, wird von seinen Teamkameraden Moritz Hartmann, David Pisot und Moise Bambara (von links) beglückwünscht. - Foto: Schulz

Wiesbaden (DK) Der FC Ingolstadt hat im Aufstiegskampf der 3.Liga den Relegationsplatz fest im Visier. Nach dem 5:1 (3:1)-Erfolg beim SV Wehen Wiesbaden verbesserten sich die Ingolstädter auf Rang drei, und brauchen am letzten Spieltag nur noch einen Zähler, um diesen Rang zu sichern.

Dabei kamen die Ingolstädter am Freitagabend allerdings schwer ins Spiel, mussten einen frühen Rückstand wegstecken, verdienten sich den Erfolg danach aber vor allem durch eine starke kämpferische Leistung. Belohnt wurden sie mit dem höchsten Auswärtssieg der Saison, und der Gewissheit, dass sie nun nicht mehr auf Patzer der Konkurrenz angewiesen sind.

Vom Anpfiff weg entwickelte sich vor 5010 Zuschauer eine rasante Partie. Dies lag vor allem auch daran, dass die Wehener sich, obwohl sie den Klassenerhalt schon sicher hatten, ganz offensichtlich mit einer achtbaren Leistung von ihrem Publikum verabschieden wollten. Sofort gingen sie in die Offensive und hatten bei einem Fernschuss des starken Marcel Ziemer auch gleich ihre erste Torchance (2. Minute). Während die Ingolstädter noch dabei waren, die Ordnung zu finden, rollte schon der nächste Angriff der Gastgeber, und als Ziemer nicht entscheidend gestört wurde, erzielte der SV-Stürmer von der Strafraumgrenze prompt die frühe Führung für Wehen (6.).

Nun war die Frage, wie die Ingolstädter reagieren würden. Schließlich benötigten sie unbedingt einen Sieg, um ihre Aufstiegschancen zu wahren. Also spielten sie nun ihrerseits nach vorne. Und mit dem ersten gelungenen Angriff markierte Innenverteidiger Steven Ruprecht nach einer Flanke von Stefan Leitl nur drei Minuten später den wichtigen Ausgleich (9.).

Allen Beteiligten merkte man jedoch weiterhin die Nervosität an. Und nach einer Flanke von rechts war Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus (Hannover) plötzlich der Meinung, dass Ralf Keidel Gegenspieler Jovan Damjanovic im Strafraum umgerissen hatte. Die wütenden Proteste brachten Keidel die 15. Gelbe Karte ein, so dass er das Saisonfinale gegen Sandhausen verpassen wird. Beim anschließenden Strafstoß schlug dann die Stunde von FC-Keeper Marco Sejna. Den Schuss von Fabian Schönheim parierte der 38-Jährige und hielt die Ingolstädter somit im Spiel (11.).

Doch die Wehener drückten weiter, während die Ingolstädter oft nur mit langen Bällen auf Steffen Wohlfarth und Moritz Hartmann nach vorne kamen. Doch auch das brachte Erfolg. Bei einem 25-Meter-Freistoß – Wohlfarth war zuvor gefoult worden – nahm sich Keidel ein Herz, und hämmerte den Ball direkt in den linken Winkel. Ein Wahnsinnstor und die 2:1-Führung für die Ingolstädter (28.).

Das war die Wende, denn die Elf von Trainer Wiesinger wurden nun immer mutiger. Und mit etwas Glück gelang ihr noch vor dem Wechsel das dritte Tor. Diesmal ging Wohlfarth nach einem Zweikampf mit Benjamin Hübner im Wehener Strafraum zu Boden, so dass Steinhaus erneut Strafstoß gab. Leitl behielt die Nerven, und der FC führte mit 3:1 (32.).

Nach der Pause brachte SV-Coach Gino Lettieri zwei frische Stürmer. Die Wehener gaben sich offensichtlich noch nicht auf, während die engagiert auftretenden Ingolstädter weiter auf Konter hofften. In der 51. Minute rettete bei einem Kopfball des eingewechselten Dominic Stroh-Engel noch der Pfosten, zwei Minuten später fiel dann aber die Vorentscheidung zugunsten der Ingolstädter. Einen herrlichen Spielzug über vier Stationen schloss Fabian Gerber ab – und es stand 4:1 (55.). Doch die Ingolstädter hatten immer noch nicht genug. Kurz darauf passte Moise Bambara in die Spitze, und erneut war es Gerber, der mit seinem zweiten Treffer auf 5:1 erhöhte (63.).

Gegen aufsteckende Wehener hatten die Gäste nun leichtes Spiel. Lediglich Ruprecht musste noch einmal auf der eigenen Torlinie klären (67.), bei Chancen von Moritz Hartmann (71.), Robert Braber (72.) und "Zecke" Neuendorf (80.) hätten die Ingolstädter das Ergebnis sogar noch höher schrauben können. Doch darüber ärgerte sich nachher niemand, denn das Minimalziel war längst erreicht: Der FC 04 weiß seit Freitagabend, dass er sich am letzten Spieltag aus eigener Kraft den Relegationsplatz sichern kann.