FC Ingolstadt enttäuscht auf ganzer Linie

06.04.2010 | Stand 03.12.2020, 4:07 Uhr
Ohne Erfolg: Der Ingolstädter Steffen Wohlfarth zieht ab, der Ball geht aber über das Tor. - Foto: Bösl −Foto: Bösl

München (DK) Dem FC Ingolstadt ist die Rückkehr an die Tabellenspitze der 3. Liga nicht vergönnt. Im Nachholspiel beim FC Bayern München II unterlagen die Schanzer mit 0:1 (0:0) und verpassten damit die Chance, den VfL Osnabrück von Platz eins zu verdrängen.

Allerdings hatten die Mannen von Trainer Michael Wiesinger einen Sieg auch nicht verdient – sie enttäuschten in jeder Hinsicht. Wiesinger ging die ursprünglich am 12. Dezember 2009 an- und inzwischen vier Mal abgesetzte Partie mit drei Veränderungen an. Die angeschlagenen Andreas Buchner und Moritz Hartmann mussten ebenso zusehen wie Ralf Keidel, der nach seinem schwachen Auftritt im Heimspiel gegen Jena nur auf der Ersatzbank Platz nahm. Der von seiner Oberschenkelverletzung genesene Patrick Mölzl übernahm Keidels Rolle in der Abwehrkette, allerdings auf der linken Seite, dafür wechselte Tobias Fink auf rechts. Markus Karl bildete nach seiner verbüßten Gelbsperre zusammen mit Malte Metzelder das Defensivduo im Mittelfeld. Den offensiven Part übernahm der dritte Neue, Fabian Gerber.

Auch bei den Bayern gab es im Vergleich zu ihrem Auftritt beim 1:4 in Osnabrück etliche Wechsel. So kehrte der erst 17-jährige David Alaba nach seinem spektakulären Debüt im Profiteam zur U23-Elf zurück. Mit ihm rückten Saer Sene, Maximilian Haas und der ebenfalls erst 17-jährige Christoph Knasmüller ins Team.

Die jungen Bayern ergriffen sofort die Initiative. Zum Glück für die Ingolstädter, die auf Giesings Höhen gegen die tief stehende Sonne spielten, blieben die spielerisch gefälligen Münchner im Abschluss jedoch zu harmlos, als dass sie das Tor von Marco Sejna ernsthaft gefährdet hätten. Immer wieder rannten sich die eifrigen Deniz Yilmaz und Sene in der FC-Abwehr fest.

Die viel zu passiven Gäste fanden ihrerseits keinen Rhythmus, um selbst zielstrebig nach vorne zu kommen und die zu Hause seit acht Spielen unbesiegten Münchner zu gefährden. So gab es in den ersten 45 Minuten gerade Mal zwei aufregende Szenen. Nach einem energischen Antritt von Moise Bambara auf der rechten Seite flankte Fink nach innen und der unsichere Schlussmann Thomas Kraft lenkte den Ball an den Querbalken (36. Minute). Kurz darauf konnte sich Kraft, der danach noch bei einer Ecke danebengriff, immerhin bei einem Drehschuss von Steffen Wohlfarth auszeichnen – das war’s (39.).

Nach dem Seitenwechsel wirkten die Gäste aktiver. Doch in der 52. Minute überraschte Ekici die Ingolstädter mit einem 25-Meter-Schuss zum 1:0. Die gut 400 FC 04-Fans unter den 1042 Zuschauern feuerten ihr Team trotzdem weiter an, doch dankten sie es ihnen nicht. Wiesinger reagierte zwar und setzte mit der Einwechslung von "Zecke" Neuendorf (58.) und Ersin Demir (72.) ganz auf Offensive, doch ging die Rechnung nicht auf.

Ein 16-Meter-Schuss von Leitl, den Kraft parierte, schien den Auftakt zur FC-Offensive einzuläuten (60.). Doch der Eindruck täuschte. Die Schanzer konnten die nun stärker auf Defensive bedachten Platzherren nicht unter Druck setzen. Zu oft landeten die Pässe beim Gegner, weil die Ingolstädter bereits im Spielaufbau zu viele Probleme hatten. Bezeichnenderweise war Abwehrspieler Fink der aktivste und beste Antreiber im FC-Team. In der turbulenten Schlussphase hatte die Wiesinger-Elf dann noch Pech, dass Demir zunächst an Kraft scheiterte (85.), Neuendorfs Freistoß nur am Pfosten landete (89.) und Kraft einen abgefälschten Schuss noch an den Querbalken lenkte (91.). Da half es auch nichts, dass Yilmaz nach einem Konter frei stehend das 2:0 verpasste (89.) – die drei Punkte für die Ingolstädter waren dahin. Nun müssen die Schanzer heute auf Patzer der Konkurrenten hoffen.