Bayernliga Süd
FC Ingolstadt 04 II erwartet Kottern

FCI-Verteidiger Luca Trslic hat die Niederlage im Bayernliga-Topspiel schnell abgehakt

21.10.2021 | Stand 17.12.2021, 3:36 Uhr
Will hoch hinaus: Verteidiger Luca Trslic (links) hat sowohl mit dem FC Ingolstadt 04 II als auch persönlich hohe Ziele. −Foto: Meyer (Archiv)

Ingolstadt - Es war ein Nachmittag zum Vergessen.

Das gilt für den FC Ingolstadt II, aber auch für Luca Trslic persönlich. Am vergangenen Samstag leitete der Innenverteidiger mit seinem Fehlpass vor dem 0:1 die Niederlage ein. Vier Minuten später nahm ihn Trainer Alexander Käs vom Feld. Ein "taktischer Wechsel", wie der Coach später erklärte. Geholfen hat das auch nichts, am Ende hieß es 0:3 im Spitzenspiel bei der SpVgg Hankofen-Hailing. Ein deutlicher Rückschlag für die ambitionierten Ingolstädter, die nun bereits zwölf Punkte hinter Platz eins und neun Punkte hinter Rang zwei zurückliegen.

Lange aufhalten wollten sich die Schanzer mit der Pleite gegen den Tabellenführer aber nicht. Das nächste Spiel steht schließlich bereits vor der Tür, an diesem Freitag empfangen die Jungschanzer den TSV Kottern im heimischen ESV-Stadion (20 Uhr) - Zeit für Wiedergutmachung.

"Eine Niederlage tut natürlich immer weh, vor allem wenn man gegen so eine Spitzenmannschaft verliert. Aber das geht bei Fußballern relativ schnell aus den Köpfen. Gegen Kottern müssen wir wieder zu hundert Prozent da sein", fordert Trslic. Seine frühe Auswechslung nach 27 Minuten nimmt er eher als Ansporn: "Natürlich tut das weh. Aber Fußball ist so, das gehört dazu. Man muss jetzt den Kopf hochnehmen, weiter Gas geben und vor allem auch dem Trainer zeigen, dass es besser geht. "

Besser geht es in allen Mannschaftsteilen: Nach vorne brachten die Ingolstädter so gut wie keine Torchance zusammen und hinten luden sie Hankofen-Hailing mit haarsträubenden Fehlpässen zum Toreschießen ein. Die junge FCI-Mannschaft braucht noch Zeit, um auch gegen die ganz Großen in der Bayernliga Süd bestehen zu können. Abhaken will Trslic den Aufstieg aber noch lange nicht: "Es ist noch nichts verloren. Wenn wir jetzt weiter Gas geben und unsere Spiele gewinnen, dann haben die Oberen wieder Druck und sehen, dass wir da sind. Dann heißt es, in der Rückrunde gegen solche Spitzenmannschaften zu punkten. "

Es wäre auch für ihn persönlich die Erfüllung seines Traums: "Mein Lieblingsszenario wäre natürlich, mit der U21 aufzusteigen, um nächstes Jahr in der Regionalliga zu spielen. " Trslic steht seit der U16 beim FCI unter Vertrag, bis in den Herrenfußball hat er sich schon vorgearbeitet. Der 20-Jährige will aber mehr: "Mein persönliches Ziel ist es, nächstes Jahr eine Liga höher zu spielen. Ich bin noch relativ jung, aber jetzt muss der nächste Schritt irgendwann kommen. "

Dabei schließt er auch nicht aus, dass dieser nächste Schritt mit einem anderen Verein als dem FCI geschieht. Bis Saisonende läuft sein Vertrag noch. Bei einem entsprechenden Angebot der Schanzer hätte er aber auch nichts gegen einen Verbleib in der Donaustadt: "Wenn der FC Ingolstadt sagt, sie möchten weiter mit mir planen, dann überlegt man es sich natürlich. Der FCI liegt mir sehr, sehr am Herzen. Ich bin jetzt seit sechs Jahren da. "

Sechs Jahre, in denen er von der U16 bis zur U21 alles durchlaufen hat. Zuvor spielte er ein Jahr lang im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des SV Sandhausen. Letztlich war die Entfernung zu seinem Heimatort Lauda-Königshofen (Main-Tauber-Kreis) ein entscheidender Grund, warum er sich für den Wechsel nach Ingolstadt entschieden hat: "Mit dem Zug täglich zwei Stunden hin und zwei Stunden zurück war schon extrem. Das Jahr will ich aber nicht missen, weil es eine Riesenerfahrung war. Für mich war es aber besser, als das Angebot von Ingolstadt kam, in das dortige Internat zu wechseln. Das war auch wirklich gut für meine Entwicklung. "

Die Entwicklung soll noch weitergehen, am besten mit dem Aufstieg in die Regionalliga. Dafür müssen die Schanzer aber zunächst gegen den TSV Kottern zurück in die Erfolgsspur finden. "Jetzt heißt es, gegen solche Mannschaften zu punkten. Man darf Kottern nicht unterschätzen, aber ich glaube, wir sind individuell besser aufgestellt", meint Trslic. Der TSV strotzt derzeit auch nicht gerade vor Selbstvertrauen, seit vier Spielen ist das Team von Trainer Matthias Günes sieglos. Zuletzt gab es eine späte 0:1-Niederlage zuhause gegen den FC Ismaning. Drei Punkte sind für den FCI also Pflicht. Dem stimmt auch Trslic zu: "Wir müssen gewinnen am Freitag, und das werden wir auch tun. "

jme