Aschbuch
Faszinierendes Hobby unter Wasser

Familie Holland aus Aschbuch hat eine große Leidenschaft für das Tauchen entwickelt

07.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:09 Uhr

Kein alltägliches Hobby hat sich Familie Holland aus Aschbuch ausgesucht. Aber Tauchen kann man nicht nur in der Südsee, auch einheimische Seen haben ihren Reiz - Foto: Treffer

Aschbuch (DK) Wer ans Tauchen denkt, hat in erster Linie das Meer vor Augen, hunderte Fischarten und bunte Korallenriffe. Wie kommt da eine ganze Familie aus dem kleinen Dorf Aschbuch, in dessen Nähe es höchstens einige größere Tümpel gibt, dazu, dieses Hobby auszuüben?

Angefangen hat alles im Sommerurlaub auf Djerba, einer Insel an der Ostküste Tunesiens, wo Susanne Holland zum Zeitvertreib einen Schnuppertauchkurs belegt und Sohn Aaron einen Kindertauchkurs begonnen hat. Seitdem lässt sie die Faszination fürs Tauchen nicht mehr los: „Das ist ansteckend“, gesteht Aaron lachend, der seinen Kurs jedoch zu Hause erst noch abschließen musste.

Gary Holland, der in Adelaide im Süden Australiens geboren ist und in seiner Kindheit nur geschnorchelt hat, konnte dabei selbstverständlich nicht einfach nur zuschauen und hat auch mitgemacht. Sohn Kilian (17) und die 15-jährige Lina mussten zuerst ein wenig angeschoben werden: „Aber dann hat es viel Spaß gemacht“, bestätigt Lina.

Der ganz große Traum von Vater und Tochter ist es, einmal im größten Korallenriff der Welt, am Great Barrier Reef, zu tauchen. Jetzt aber sind für die Familie erst einmal der Friedberger Baggersee oder der Echinger Weiher angesagt. Am meisten plagen muss sich der Jüngste, Aaron. Bei einer Körpergröße von 1,40 Metern und einem Gewicht von 25 Kilo muss er zirka 15 Kilo schleppen, denn so viel wiegt seine Ausrüstung. „Das Schlimmste ist die erste Minute im Wasser, wegen der Kälte, bis das Wasser, das in den Tauchanzug läuft, warm wird. Oder wenn die Maske abgeht. Dann bekommt man Panik, weil der menschliche Impuls zu atmen da ist, aber das darf man nicht“, weiß der elfjährige Experte. Lina bemängelt, dass es hier in Deutschland oft so kalt ist. Trotzdem gibt es auch in heimischen Seen viel zu entdecken: zum Beispiel Karpfen, Hechte und Rotfedern.

Wer den „Open Water Diver“ erreicht hat, darf zu zweit bis zu einer Tiefe von 18 Metern tauchen. Zuvor heißt es erst einmal büffeln: „Viel Physik ist dabei“, erzählt Susanne Holland, aber alles sei logisch. Wer den Tauchschein haben möchte, muss vier kurze und eine große Abschlussprüfung ablegen. Dazu kommen fünf Pool-Lektionen. Tauchanzüge sind sehr steif, deshalb sind manche Aufgaben nicht einfach. „Am Anfang ist das Schwierigste das schwerelose Schweben im Wasser“, darin sind sich alle Familienmitglieder einig. „Das Wichtigste ist die Kontrolle, ob noch genug Luft in der Pressluftflasche ist, möglichst alle zehn Minuten“, erklärt Gary, „und dass man immer ruhig bleibt, egal was passiert“.

Gefahr droht, wenn der Hobbysportler zu lange und zu tief taucht. Genauso wichtig ist das langsame Aufsteigen. Ein moderner Tauchcomputer hilft bei der Berechnung der Zeit, wie lange der Taucher unter Wasser sein darf, ebenso wie hoch die Luft- und Stickstoffbelastung ist. Unter Wasser gilt eine eigene Zeichensprache: Keine Luft mehr, Klappe halten und Ohren spitzen oder Hai in Sicht! Die finden sich in einheimischen Binnengewässern zwar nicht, dafür hat man in Bergseen wie dem Walchensee besonders im Winter tolle Sichtweiten.