Beilngries (DK) Eine Lesung mit der bekannten Autorin Andrea Maria Schenkel war am Montag am Gymnasium Beilngries geboten. Zuhören durften 88 Schülerinnen und Schüler der elften Jahrgangsstufe, die sehr interessiert waren und viele Fragen stellten.
Nach einführenden Worten durch die Schulleiterin Sabine Nolte-Hartmann las die Schriftstellerin aus ihrem erfolgreichen Debütroman "Tannöd" vor. Darin wird an einen realen Kriminalfall angeknüpft: Am 4. April 1922 werden sechs Menschen in Hinterkaifeck tot aufgefunden. Welches Drama sich auf dem Einödhof der Gemeinde Waidhofen in der Nähe von Schrobenhausen abgespielt haben mag, ist nach wie vor ungeklärt und gibt bis in unsere Zeit große Rätsel auf. Es handelt sich um ein Verbrechen, dessen Faszination bis heute ungebrochen ist. Diesen Sechsfachmord nimmt Andrea Maria Schenkel zur Grundlage. Sie verlegt jedoch das Geschehen in die 1950er Jahre und an einen fiktiven Ort namens "Tannöd" in der Oberpfalz.
Die Besonderheit des Kriminalromans stellt die multiperspektivische Umsetzung des Geschehens dar: Die Romanfiguren berichten jeweils aus der Ich-Perspektive über die Vorgänge und Hintergründe des Erlebten. Das Geschehen wird somit aus verschiedenen "Versatzstücken" dargestellt/rekonstruiert und so zu einem Gesamtbild zusammengesetzt.
Auf sympathische Art und Weise gelang es der Autorin, den Bezug zu den Schülern herzustellen, und sie faszinierte die Zuhörer mit ihren Ausführungen. Das junge Publikum war aufmerksam uns stellte interessante Fragen.
Andrea Maria Schenkels Erstlingswerk wurde verfilmt und lief in den Kinos unter dem gleichnamigen Titel. Darüber hinaus erhielt die Autorin für "Tannöd" einige namhafte Preise, unter anderem den Deutschen Krimipreis und den Friedrich Glauser-Preis. 2007 erzielte "Tannöd" Platz drei der Krimi-Welt-Bestenliste.
