Eichstätt
Faszinierende Form- und Farbwelten

Helene Charitou zeigt bis Mitte Oktober Ölbilder in der Galerie "Bildfläche"

23.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:12 Uhr

Die Künstlerin Helene Charitou zeigt ihre Ölbilder in der Galerie „Bildfläche“ von Hubert Klotzeck (rechts) - Foto: fmz

Eichstätt (EK) Für die Ausstellung „neunmalart“ in der Eichstätter Galerie Bildfläche hat Hubert Klotzeck sein bisheriges Konzept völlig über Bord geworfen: Zum ersten Mal sind in der Bildfläche keine Fotografien, sondern Ölbilder der Malerin Helene Charitou zu sehen. Und das ganze vier Wochen lang.

Der Entschluss, Charitous großformatigen Werke auszustellen, ist dem Galeristen trotz seiner bisherigen Konzentration auf die Fotografie nicht schwergefallen: „Helene Charitou ist nicht nur die kleine Schwester meiner Jugendliebe“, erklärte Klotzeck bei der Vernissage, „sondern sie ist auch noch eine hervorragende Künstlerin.“

Von organischen Gebilden bis hin zur Darstellung tanzender Frauen – das Repertoire Charitous ist breit. Mal sind es Farbflächen und Texturen, die sie faszinieren, mal Formen. „Ich male, was mich inspiriert“, verriet Charitou im Rahmen der Ausstellungseröffnung. „Das können Menschen sein, das können Pflanzen sein, das kann auch einfach nur ein Muster auf dem Fußboden sein. Wenn mich etwas anspricht, dann versuche ich, etwas daraus zu machen.“ Nicht zuletzt diese Vielfalt in den Arbeiten der Künstlerin war es dann auch, die die Vernissagegäste dazu brachte, sich beim Gang durch die Bildfläche jede Menge Zeit zu lassen, um die Werke auf sich wirken zu lassen.

Dass sich die Malerin in ihrer Arbeit keine Grenzen setzt, sondern ganz bewusst einen offenen Blick auf das Leben, die Kunst und ihre verschiedenen Möglichkeiten bewahrt, kommt übrigens nicht von ungefähr. 1968 in Afrika geboren, hat die Tochter eines griechischen Zyprioten und einer deutschen Mutter schon früh gelernt, wie wertvoll es sein kann, wenn verschiedene Welten aufeinandertreffen. Mittlerweile lebt Charitou gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten in Pfaffenhofen und widmet sich in ihrem eigenen Atelier ganz der Malerei. Neben Lehraufträgen und verschiedenen Engagements in Kunstvereinen und Künstlerorganisationen gibt sie dort auch regelmäßig Kurse für Freies Malen und Aktzeichnen.

Besonders die „faszinierenden Farb- und Formwelten“ in Charitous Arbeit seien es, die ihre Arbeit so besonders machten, betonte Klotzeck, der im kleinen Rahmen der Ausstellungseröffnung auch längst vergangene Zeiten wieder aufleben ließ. So erinnerte er an schöne Stunden, die er einst in Charitous Elternhaus in Scheyern verbringen durfte, an gemeinsame Urlaubserlebnisse und nicht zuletzt an den Vater der Künstlerin, dem die aktuelle Ausstellung in Eichstätt gewidmet ist.

Eine besonders intime Vernissage war es also, die der Galerist auf die Beine gestellt hatte, um den außergewöhnlichen Bildern einer außergewöhnlichen Künstlerin gerecht zu werden. Dass das Ausstellungskonzept für Charitou etwas gelockert wurde, bleibt übrigens kein Einzelfall, versprach Klotzeck seinen Gästen. Immer wieder sollen künftig Zeichnungen, Malereien und Objektkunst in der Bildfläche zu sehen sein – auch wenn der Fokus weiterhin auf der Fotografie liegen wird, wie der Kulturpreisträger betonte.

Wer sich die Ausstellung ansehen möchte, hat noch bis zum 17. Oktober Gelegenheit. Die Galerie am Eichstätter Bahnhofsplatz ist mittwochs und freitags von 15 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet.