Hilpoltstein
"Fast so normal wie vor der Corona-Krise"

Das Seenland freut sich in den Pfingstferien auf die Besucher - Bis auf Großveranstaltungen ist vieles möglich

29.05.2020 | Stand 23.09.2023, 12:11 Uhr
  −Foto: Tourismusverband Seenland

Hilpoltstein - Die Reisebeschränkungen der letzten Wochen haben das Urlaubsziel Deutschland wieder verstärkt in den Fokus gerückt.

 

Davon profitiert das Fränkische Seenland, das gerade in Corona-Zeiten unschlagbare Vorteile bietet. So sagt es Hans-Dieter Niederprüm, Geschäftsführer des gleichnamigen Tourismusverbandes. Seine Zweckverbands-Kollegen stimmen ihm zu.

Des Gastronomen größter Freund ist derzeit wohl der Taschenrechner. Er verrät, ab wann es sich lohnt, unter den derzeitigen Auflagen das "Geöffnet"-Schild anzubringen. Was den Bereich der Seen anbetrifft, hat das Rechengerät wohl durch die Bank positive Zahlen ausgespuckt. "Die Gaststätten, die sich unmittelbar an den Seen befinden, haben alle geöffnet", so Niederprüm.

 

Seit Freitag dürfen die Biergärten sogar bis 22 Uhr öffnen. Kioske, Freizeiteinrichtungen haben schon ein paar Tage länger grünes Licht. Nicht aber einige spezifische Angebote: Die Fitnessstudios bleiben zu, die Suche nach Wellness und Thermenvergnügen bleibt vergeblich. Größere Veranstaltungen darf es auch nicht geben.

Ab Montag, 8. Juni, öffnen auch die Schwimmbäder wieder. "Das Baden in unseren Seen aber war immer möglich", so Niederprüm. Allerdings klettern dort die Wassertemperaturen erst langsam nach oben. Doch Alternativen zum Badevergnügen gibt es genug: Es empfiehlt sich ein Besuch von Sommerrodelbahn oder Klettergärten. Und eine Schifffahrt ist schön sowohl auf dem Brombach - wie auf dem Altmühlsee.

 

"Ab dem heutigen Samstag ist im Seenland fast alles so normal wie vor der Corona-Krise", betont Niederprüm. Fahrradstationen, Spielplätze - all diese Angebote sind nutzbar, auf offenes Grillen muss indes verzichtet werden. Dafür ist das Seenland sehr weitläufig. Auf den breiten, oft nach Radlern und Fußgängern unterteilten Uferwegen oder den geräumigen Schiffen lässt es sich anderen Nutzern vorgabenkonform aus dem Weg gehen.

Um sich dann beim Einkehren wieder zu treffen. Zum Beispiel in den Strandhäusern in Heuberg, Birkach und Grashof, für die Thomas Gruber als Geschäftsführer des Zweckverbands Rothsee ein dickes Lob übrig hat. "Die Wirte haben sehr flexibel und serviceorientiert reagiert" - und in den zurückliegenden Wochen Speisen und Getränke zum Mitnehmen angeboten. Nun freuen sie sich wieder auf ihre Gäste. Und derer dürfte es nicht wenig geben. Er gehe davon aus, "dass die Leute sehr viel Lust haben, wieder rauszugehen und etwas zu unternehmen", so Gruber. Der Rothsee als klassisches Naherholungsgebiet biete hier ein schönes Angebot.

 

Das große Plus: "Man muss vorab auch nichts buchen oder reservieren. " Der Geschäftsführer weiter: "Bei einem Tagesausflug wirken sich die Einschränkungen nicht so negativ aus, als wenn ich eine Woche Urlaub buche und dann am Urlaubsort festsitze". Rikschas und Fahrräder können nach Herzenslust genutzt werden. Problematisch wird es bezüglich der Beachvolleyballfelder - sie sind nur für kontaktfreie Mannschaftssportarten nutzbar oder für solche, bei denen der Mindestabstand eingehalten werden kann. Dafür öffnet ab kommender Woche die LBV-Umweltstation am Rothsee (siehe eigener Bericht) wieder.

Freude über die Corona-Lockerungen zeigt sich auch beim Zweckverband Brombachsee und dessen Geschäftsführer Dieter Hofer. Die verbandseigenen Übernachtungsbetriebe öffnen nämlich wieder: Das SeeCamping Langlau und die Wohnmobilstellplätze in Absberg und Ramsberg seien für den Ansturm bestens gerüstet. "Natürlich erfolgt die Öffnung unter strengen Sicherheits- und Hygienevorschriften, weil die Gesundheit unserer Gäste das höchste Gebot für uns ist", betont Hofer. Was den Campingplatz betrifft, stünden allerdings die Zeltwiese sowie die Fasshäuser erst ab 15. Juni, zur Verfügung. "Für den Zeit der Pfingstferien müssen sie noch geschlossen bleiben", bedauert der Geschäftsführer. Im Bereich der Seezentren blieben die Warmwasserduschen ebenso noch geschlossen. Die Toilettenanlagen aber seien geöffnet, unterlägen aber einem erhöhten Reinigungsintervall, um den Vorgaben des Hygienekonzepts gerecht zu werden.

Nach langen Monaten verwehrtem Verreisens "gehen wir von einer hohen Nachfrage an Pfingsten aus", sagt Hofer. Das bestätigt auch seine Mitarbeiterin Brigitte Knörlein, die über einen echten Ansturm bezüglich der Wohnmobilstellplätze berichten kann: "Wir hätten jeden Platz dreimal vergeben können", bekräftigt sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

HK

 

Jürgen Leykamm