Kempten
Fast schon obligatorisch: vier Gegentore

Gegen den FC Kempten verliert der VfR Neuburg mit 1:4 - Kurzfristiges Ziel: Hinten dicht machen

15.08.2021 | Stand 11.10.2021, 3:34 Uhr
Viel zu häufig kommen die Gegner vor dem Tor des VfR Neuburg frei zum Schuss, hier eine typische Szene. −Foto: Bartenschlager

Kempten - Vier Gegentore gehören in dieser Saison offenbar dazu.

Zumindest in den vergangenen vier Landesligapartien und in insgesamt fünf von sieben Pflichtspielen war das beim VfR Neuburg so. Doch natürlich soll sich dieser Makel auch schnell wieder ändern. Trainer Alexander Egen hofft nach der 1:4-Niederlage beim FC Kempten immer noch, dass seine Mannschaft die aktuelle Phase "mit einem blauen Auge" übersteht.

Der Effekt aus dem spektakulären 5:4-Sieg gegen den FC Memmingen II war jedenfalls schnell verpufft. Nur 19 Minuten dauerte es, bis Ex-Profi Thomas Rathgeber (ein Erstligaspiel, 18 Zweitligaspiele und 156 Drittligaspiele, unter anderem für den VfL Bochum und die SpVgg Unterhaching) seinen lupenreinen Hattrick erzielt hatte. Mit defensiv sicher stehen wurde es also auch diesmal nichts. Stattdessen brachte dreimal Rathgeber (9./17./19.) den VfR erneut zur Verzweiflung. Und wirklich schwer machten die Lila-Weißen es dem 36-Jährigen auch nicht. "Die individuellen Fehler, nach denen wir unsere Gegentore kassieren, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison", sagt Alexander Egen.

Und der 32-Jährige selbst war diesmal sogar direkt beteiligt, stand zum ersten Mal in dieser Saison auf dem Platz. Aus dem Urlaub direkt in die Startelf quasi. "Natürlich war das nicht optimal, aber es gab in der Innenverteidigung auch tatsächlich kaum Alternativen", beschreibt er. Egen betont einmal mehr, die personellen Engpässe nicht als Ausrede durchgehen zu lassen. Doch dass der VfR beispielsweise noch in keinen aufeinanderfolgenden Spielen mal dieselbe Abwehr aufbieten konnte, sei eben auch nicht wegzudiskutieren. "Es geht jetzt auch darum, endlich personelle Konstanz hineinzubringen", sagt Egen. "Das Korsett, so wie ich es mir vor der Saison vorgestellt hatte, war bislang noch nicht wirklich da. "

Und so war bei einem eingespielten FC Kempten eben auch nach dem dreifachen Rathgeber nicht mehr viel zu holen. Zwar verkürzte Fabian Scharbatke mit seinem vierten Saisontor (per Strafstoß) noch auf 1:3 (35.), zwar war der VfR im zweiten Durchgang besser in der Partie, richtig viel ging aber dennoch nicht zusammen. Stattdessen sorgte Niklas Wunsch in der Schlussphase für den obligatorischen vierten VfR-Gegentreffer (85.).

Doch das soll freilich nicht so bleiben. "Hinten dicht machen" möchte Egen in den kommenden Wochen, damit seine Mannschaft aus dieser schweren Phase am Ende zumindest "mit einem blauen Auge rauskommt", wie er sagt. Am kommenden Samstag steht erneut ein schweres Auswärtsspiel, dann in Garmisch-Partenkirchen auf dem Programm. Doch der 1. FC Garmisch-Partenkirchen hat zumindest ähnliche Probleme: Auch er war vor der Saison viel höher eingeschätzt, hat (wie der VfR) bislang "nur" sieben Punkte auf dem Konto. Andere vermeintliche Favoriten, zum Beispiel der 1. FC Sonthofen (acht Punkte), tun sich ebenfalls schwer, während den aktuellen Tabellenführer TSV Gilching-Argelsried wohl die wenigsten auf dem Schirm hatten. "Die Liga spielt momentan noch ein bisschen verrückt", sagt Egen, was aus VfR-Sicht zumindest die Hoffnung zulässt, dass irgendwann doch noch "Normalität" einkehrt. Im ersten Schritt würde das bedeuten, dass sich der VfR endlich mal wieder weniger als vier Gegentore einfängt.

DK


Aufstellung VfR: Philipp Mayr, Marco Bader, Alexander Egen (83. Majkl Makalic), Sebastian Rutkowski (83. Sebastian Stegmeir), Hakan Düzgün (72. Maximilian Edenhofer), Stefan Klink, Julian Mayr, Sebastian Habermeyer, Ray Bishop (85. Niklas Precht), Fabian Scharbatke, Yannick Woudstra.
Tore: 1:0/2:0/3:0 Thomas Rathgeber (9./17./19.), 3:1 Fabian Scharbatke (35.), 4:1 Niklas Wunsch (85.).
Schiedsrichter: Julian Müller mit den Assistenten Jonas Lux und Florian Kleemann.

Zuschauer: 115