Fast schon belustigend

Kommentar

16.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:10 Uhr

Ein neues Verbot für eine Gruppe von Treibhausgasen ist beschlossen. Nun klopfen sie sich wieder auf die Schulter, freuen sich über einen Meilenstein für den Klimaschutz. So auch Umweltministerin Barbara Hendricks.

In der Tat gelten FKW-Gase als Teufelszeug. Als Klimakiller.

Das ist beinahe belustigend, werden sie doch seit Jahren als Kältemittel in Kühlschränken und Klimaanlagen eingesetzt und hatten durchaus segensreiche Wirkung, als sie 1987 die Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) ersetzten, die die Ozonschicht zerstörten. Die hat sich mittlerweile regeneriert, doch nun sagen Forscher, FKW hätten eine viel massivere Wirkung auf das Klima als CO2, ihr Anteil an der Klimaerwärmung betrage ein halbes Grad.

Man darf darüber streiten, wie verlässlich solche plakativen Zahlen sind. Wenn die internationale Politik sie sich aber zu eigen macht, führt kein Weg an der Erkenntnis vorbei: Was in Kigali beschlossen wurde, ist unambitioniert. Obwohl schon jetzt nicht mehr damit zu rechnen ist, dass das Zwei-Grad-Ziel noch erreicht werden kann, lässt sich die Welt Zeit mit dem FKW-Bann bis 2040. Das ist eine Ewigkeit und ärgerlich. Zudem - und nun wird es endgültig lächerlich - gibt es eine Alternative zu FKW: nämlich CO2. Ein Klimakiller könnte also auf lange Sicht einfach einen wesentlich schlimmeren ersetzen.