Ingolstadt
Fast jeder Sechste ist 55 und älter

Noch nie so viele sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Stadt

01.02.2019 | Stand 23.09.2023, 5:51 Uhr

Ingolstadt (DK) Mehr als 107000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und damit so viele wie noch nie arbeiten in der Stadt.

Im Zeitraum Juni 2013 bis Juni 2018 hat deren Zahl am Arbeitsort Ingolstadt um 15323 oder 17 Prozent auf insgesamt 107058 zugenommen, so die Ingolstädter Statistiker.

Dabei habe sich aber der Anstieg gegenüber den Vorjahren zuletzt etwas verlangsamt. Von Juni 2017 bis Juni 2018 (aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor) nahm die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 1356 Personen zu. Die Zahl der Arbeitnehmer mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist in diesen fünf Jahren um 5441 oder 63 Prozent auf 14131 Personen angewachsen.

Der Beschäftigungszuwachs war im letzten Jahr bei Frauen höher als bei Männern (810 beziehungsweise 546). Im Jahresverlauf hat vor allem die Teilzeitbeschäftigung zugenommen (992). "Vollzeit-Arbeitsplätze haben aber insgesamt immer noch einen sehr hohen Anteil von über 80 Prozent", so das Amt für Statistik in einer Mitteilung.

Der Dienstleistungssektor hat danach im Zeitraum von Mitte 2017 bis Mitte 2018 am meisten zum Beschäftigungsaufbau beigetragen. Im Bereich der freiberuflichen wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie bei Information und Kommunikation wurden in diesem Zeitraum insgesamt rund 1200 Beschäftigte mehr gezählt. Zuwächse gab es auch im Handel (247) und im Gesundheitswesen (132). Im verarbeitenden Gewerbe stieg die Zahl der Beschäftigten um 137, im Baugewerbe um 144.

Einen Beschäftigungsabbau gab es dagegen von Juni 2017 bis Juni 2018 im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung (656), also bei den Leiharbeitern. Auch bei den unter 25-Jährigen nahm die absolute Zahl in einem Jahr um rund 200 auf etwa 12400 ab und verzeichnet im Zeitraum von fünf Jahren nur eine geringe Steigerung um 357 Arbeitnehmer.

Dagegen waren rund 17000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung Mitte 2018 bereits 55 Jahre alt oder älter. Dies bedeutet innerhalb von fünf Jahren eine Zunahme um etwas mehr als die Hälfte. Sie werden in den kommenden Jahren beziehungsweise bis zum Jahr 2030 das Rentenalter erreichen.

Im Steigen begriffen ist offenbar auch die Qualifikation der Beschäftigten. Deren Zahl ohne Berufsausbildung hat in fünf Jahren nur um sechs Prozent auf 11800 zugenommen. Dagegen zählten die Statistiker Mitte des vergangenen Jahres fast 66000 Arbeitnehmer mit Berufsausbildung und damit 18 Prozent mehr als noch fünf Jahre zuvor. Um rund die Hälfte nahmen die Akademiker am Arbeitsmarkt Ingolstadt in nur fünf Jahren zu: von 15400 auf 23200.

Aufschlussreich ist ein detaillierter Blick auf die einzelnen Wirtschaftszweige. Am kleinsten ist die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft im Stadtgebiet: 116 Menschen verdienen damit ihren Lebensunterhalt. Erziehung und Unterricht sowie das Gastgewerbe als auch Verkehr und Lagerhaltung schlagen mit jeweils rund zwei Prozent zu Buche, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit 1,6 Prozent. Gut sechs Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind im Bereich Arbeitnehmerüberlassung angestellt, 5,4 Prozent im Gesundheitswesen und 3,6 Prozent in Heimen und im Sozialwesen.

Die Sparten Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung sowie externe Organisationen bringen es auf knapp 3700 Beschäftigte oder 3,4 Prozent, Information und Kommunikation auf 2,7 Prozent. Das Baugewerbe verzeichnet rund 2500 Arbeitnehmer, was 2,4 Prozent entspricht. Ein wesentlich größerer Brocken ist die Abteilung Handel, Instandhaltung und Kfz-Reparatur mit 9,2 Prozent Anteil.

Alles in allem sind 51,7 Prozent der Beschäftigten in Ingolstadt im produzierenden Gewerbe tätig, 48,2 Prozent im Dienstleistungsbereich.

Laut Ulrich Kraus vom Amt für Statistik kommen zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten noch rund 4000 Beamte und etwa 8000 Selbstständige hinzu. In Ingolstadt sind also insgesamt fast 120000 Menschen im Erwerbsleben.

Bernhard Pehl