Beilngries
Fast einhellig für Mehrzwecknutzung

Stadt muss jetzt beim Bau der neuen Sporthalle mit Gesamtkosten von knapp 2,3 Millionen rechnen

30.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:39 Uhr

Beilngries (DK) Die Würfel sind gefallen: Bei zwei Gegenstimmen hat der Stadtrat die Grundsatzentscheidung für den Neubau einer Dreifach-Sporthalle mit Mehrzwecknutzung gefällt. Die Mehrkosten durch die Mehrzwecknutzung sollen sich auf „nur“ rund 700 000 Euro belaufen.

Bürgermeisterin Brigitte Frauenknecht (BL/FW) sprach am Donnerstagabend vor dem Einstieg in das Hauptthema der Sitzung von einer äußerst wichtigen Entscheidung, die das Gremium zu treffen habe, und einem Kraftakt, den es zu stemmen gebe. Die Zeit dränge, der Schulbetrieb erfordere Entscheidungen, es könne nicht mehr länger gewartet werden. Für die Stadt Beilngries sei dies die wahrscheinlich letzte Chance, eine Mehrzweckhalle zu erhalten.

Stadttechniker Thomas Seitz erläuterte die in den einzelnen Stadtratsfraktionen intern bereits behandelten Lösungsvarianten. In Zusammenarbeit mit dem Landkreis Eichstätt entstehe für Real- und Mittelschule eine neue Dreifach-Sporthalle mit Räumen für eine Ganztagsbetreuung. Als Baubeginn sei das Frühjahr 2013 vorgesehen. Bei den Nebenleistungen seien bereits erste Auftragsvergaben erfolgt.

Laut Seitz belaufen sich die geschätzten Gesamtkosten für die normale Dreifach-Sporthalle mit Ganztagesbereich (Variante 2) auf 7,23 Millionen Euro, wobei der Kreis rund drei Millionen und die Stadt rund 1,57 Millionen zu tragen habe, der Rest seien Fördermittel.

Aus Sicht der Verwaltung wäre die „Variante 2a mit Mehrfachnutzung und großer Unterkellerung“ (geschätzte Gesamtkosten: 8 340 875 Euro, Eigenmittel Landkreis: 3 037 846 Euro, Eigenmittel der Stadt: 1 571 181 Euro, Mehranteil Stadt für Mehrzwecknutzung: 1 104 807 Euro) die beste Lösung, doch aus finanziellen Gründen müsste die „Variante 2b“ Berücksichtigung finden. Die Kosten für die „kleine Lösung“ Lösung mit Teilunterkellerung, Lüftung und Ganztagsbereich würden sich auf 7 940 167 Euro belaufen. Die Eigenmittel des Landkreises würden 3 037 846 Euro, der Eigenanteil der Stadt für die Sporthalle 1 571 181 und für die Mehrfachnutzung zusätzlich 704 100 Euro betragen. Der Eingangsbereich mit geräumigem Foyer und der vorhandenen Mensa inklusive Toiletten biete für eine Mehrzweckhalle optimale Voraussetzungen. Bei Großveranstaltungen könnten die WC-Anlagen in der Mittelschule mitverwendet werden.

Für eine auch in der Diskussion stehende Nachrüstung der Vierfach-Turnhalle des Gymnasiums, die mindestens eine halbe Million Euro kosten würde (Variante 1), sah Stadttechniker Seitz keine „schlagkräftigen Vorteile“. Eine Bewirtung wäre dort nur schlecht möglich, zusätzliche Forderungen für den Brandschutz noch offen, Sanitäreinrichtungen nicht für Erwachsene geeignet. Die Verwaltung rate daher von dieser Lösung ab.

Weiter erfuhren die Räte die Mehrkosten für einen Ausbau der Halle nach den Vorgaben der Versammlungsstättenverordnung. Diese gliedern sich wie folgt auf: Mehrkosten insgesamt: 704 100 Euro; Keller: 257 955 Euro, Brandschutz: 86 195 Euro, Mehraufwand Einbauten/Gerüste: 15 792 Euro, Lüftung: 234 430 Euro, Strom, Wasser, Abwasser, Sonstiges: 49 301 Euro, Elektroanlage: 37 817 Euro, Baunebenkosten: 22 610 Euro.

Die Unterhaltskosten für die Mehrzweckhalle inklusive Lüftungsanlage schätzt die Verwaltung auf zirka 71 000 Euro im Jahr. Umgerechnet auf eine Dreifach-Halle würden diese etwa 53 250 Euro im Jahr betragen, hat die Verwaltung errechnet. Die zusätzlichen Kosten für Bestuhlungen, Hausmeisterdienst müssten direkt an die jeweiligen Hallennutzer weiterverrechnet werden, die Mehraufwendungen für die Reinigung, den Energieverbrauch und die grundsätzliche Hallennutzung über eine Miete abgedeckt werden.

Wie Thomas Seitz weiter ausführte, habe der Landkreis angeboten, dass im Falle einer Mehrzwecknutzung die komplette Hallenverwaltung und auch der Hallenunterhalt bei der Stadt Beilngries liegen soll. Im Gegenzug würde der Kreis den kompletten Unterhalt der Vierfach-Halle übernehmen.