Fast alle Badeseen im Landkreis sind einwandfrei

31.07.2007 | Stand 03.12.2020, 6:35 Uhr

Neuburg (sja) In der vergangenen Woche hat das Gesundheitsamt wieder von allen amtlich überwachten Badeseen und Weihern des Landkreises Wasserproben gezogen. Bei Wassertemperaturen um 24 Grad hat es nur eine Abweichung ergeben. Am See 2 a bei Rennertshofen ermittelte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Oberschleißheim eine Leitwertüberschreitung.

Eine Leitwertüberschreitung liegt vor, wenn der Wert für sogenannte gesamtkoliforme Bakterien zwischen 500 und 10 000 pro 100 Milliliter Wasser liegt. Im See 2 a wurde dieser Wert mit 930 zwar leicht überschritten, das Baden ist aber weiterhin bedenkenlos möglich.

Die drei EU-Badeseen Joshofener Weiher, Leitner Weiher groß und klein und Bergheimer See, sowie der Hatzenhofener Weiher, der See 3 bei Rennertshofen und der Sportsee Burgheim erhielten vom LGL das Prädikat "bakteriologisch einwandfrei". Diese Auszeichnung gab es auch für die vier Seen im Südosten von Neuburg (Zeller See, Rosinger Weiher, Schimmer Weiher, Rathei Weiher) sowie für den DLK-Weiher und den Förstlweiher östlich von Karlshuld.

Die drei EU-Badegewässer, deren Messergebnisse wegen ihrer hohen Besucherzahl an Brüssel gemeldet werden, stehen zweiwöchig, die übrigen alle vier Wochen zur Probenahme an. Wegen der Leitwertüberschreitung wird aus dem See 2 a in Kürze eine Extra-Probe an das Untersuchungslabor in Oberschleißheim geschickt.

Unterm Strich kann für alle 13 überprüften Badegewässer im Kreis Neuburg-Schrobenhausen grünes Licht gegeben werden. Vom Baden in Flüssen wie der Donau rät das Gesundheitsamt jedoch weiterhin ab. Flüsse sind Vorfluter für Kläranlagen. Trotz verbesserter Abwasserbehandlung ist mit dem Krankheitserregern zu rechnen. Bei Starkregen können diese insbesondere auch durch Abschwemmungen aus dem Uferbereich in die Flüsse gelangen. Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Parasiten können beim Baden zu Magen-Darm-Infektionen führen. Mischkanalisationen, Regenrückhaltebecken und Kläranlagen sind so konzipiert, dass sie bei stärkeren Regenfällen regelmäßig überlaufen.

Bei sogenannten Entlastungsereignissen gelangen die Abwässer unbehandelt in die Gewässer. Baden in der Donau oder den meisten anderen Flüssen in Deutschland wird auch in naher Zukunft laut Gesundheitsbehörde nur mit einem erhöhten Infektionsrisiko möglich sein. Verunreinigtes Wasser kann zu einer Infektion führen, wenn es geschluckt wird. Für Rückfragen steht das staatliche Gesundheitsamt unter Telefon (0 84 31) 5 75 00 und (0 82 52) 90 74 60 zur Verfügung.