Schönesberg
Faschingsbeben beim Burschenball

Burgheimer Verein begeistert Besucher der Traditionsveranstaltung in Schönesberg

05.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr
Viele aufwendige und fantasievolle Kostüme konnten die Besucher beim Burgheimer Burschenball bewundern. −Foto: Schmitt, Ralf, Burgheim

Schönesberg/Burgheim (DK) Das Epizentrum definiert den Punkt, der direkt über dem Erdbebenherd liegt. Nach dieser Definition ist das am Wochenende Schönesberg gewesen. Auslöser dieses Faschingsbebens: der Traditionsball des katholischen Burschenvereins Burgheim.

Nachdem es in der Marktgemeinde schon seit vielen Jahren keine geeignete Möglichkeit mehr gibt, um Bälle in dieser Dimension feiern zu können, wandern die Organisatoren stets in den Ehekirchener Ortsteil aus. Dieser Umzug verlangt aber auch einen sehr hohen Aufwand. Die Nervosität der Vorsitzenden Tobias Reichel und Julian Meier war daher spürbar. Erst vor knapp einem Monat neu gewählt, standen sie vor der ersten Mammutaufgabe in ihrer noch kurzen Amtszeit. Erst nachdem sich gegen 22 Uhr die Partybereiche langsam füllten, legte sich ihre Aufregung. Ab 23 Uhr waren die Tanzfläche, der Vorhof und alle Bars brechend voll und spätestens jetzt war klar: Der Aufwand hatte sich gelohnt.

 

Der Burschenverein scheut bei dieser Veranstaltung wirklich keine Mühen, um seinen Gästen ein unbeschwertes Faschingsvergnügen zu bieten. Ab 19 Uhr standen vier kostenlose Buspendel im Stundentakt bereit, um die Maschkerer nach Schönesberg zu bringen. Am Bahnhof hatte Tobias Kugler mit seinen Helfern die Klopferbar aufgebaut, wo sich die Gäste die Wartezeit auf den Bus verkürzen konnten. Wie schon in den vergangenen Jahren nutzte auch die Ü30-Generation diese Möglichkeit, um die Feierlustigen in eine heiße Partynacht zu verabschieden.

Auf der Bühne in Schönesberg gab die Band The Twisters in diesem Jahr ihr Debüt im Burgheimer Fasching. Schon bei den ersten Takten füllte sich die Tanzfläche. Die fünf sympathischen Jungs begeisterten durch ihre natürliche Art. Der fetzige Sound und ihre Bühnenshow trieben den Musikern und den Partygästen den Schweiß auf die Stirn. Man spürte förmlich ihren Spaß an der Musik, und diese Begeisterung übertrug sich bis auf den hintersten Winkel der Tanzfläche. Die Formation gönnte sich und dem Publikum keine Verschnaufpause, auf der Tanzfläche wackelte und vibrierte es, wie bei einem Erdbeben üblich. Panzerknacker, Hexen, Teufel aber auch Engel und Mäuschen huschten hin und her, immer überschattet von einem riesigen Dinosaurier. Gegen Mitternacht zogen sich die ausgepumpten, schweißüberströmten Musiker zurück, um das Feld einem anderen Großmeister in Sachen Fasching zu überlassen. Als Höhepunkt des Abends hatten die Verantwortlichen die Faschingsgarde aus Bernza verpflichten. Von Hofmarschall Niklas Diederichs angekündigt zeigte der große Hofstaat sein komplettes Faschings- und Showprogramm.

Prinzessin Jennifer I. (Karmann) und Prinz Jonas I. (Fackler) hatten auf dem Burgheimer Ball Heimspiel, beide sind aus der Nachbargemeinde Rain, genauer gesagt aus Staudheim. Der Prinzenwalzer, vorgeführt zu dem Song "Perfect" von Ed Sheeran, entsprach voll dem Titel des Liedes. Auch die Garde zeigte ihre mitreißende Show mit spektakulären Hebe- und Wurffiguren. Die Zeit zum Umziehen überbrückte eine lustige Baywatch-Imitation. Dabei wurde den Gästen das Motto der Bertoldsheimer Faschingssaison "Summer Feeling" deutlich vor Augen geführt.

Kaum hatten Prinzenpaar und Garde die Tanzfläche verlassen, griffen die Musiker wieder zu ihren Instrumenten. Durch die Pause zu neuen Kräften gekommen, heizten sie richtig ein. Spätestens jetzt hatte sich auch der neue Vorsitzende beruhigt. Tobias Reichel war überglücklich. "Volles Haus, gute Stimmung, ein wirklich toller Abend", meinte er zufrieden. Voll des Lobes war er aber auch über seine Mannschaft. "Ich habe hier wirklich ein super Team an der Hand, ohne das könnte man so was nicht auf die Beine stellen", bedankte er sich bei den mehr als 20 Burschen, die im Schichtsystem an dem Abend beschäftigt waren.

Aber damit war der Service noch lange nicht am Ende. Ab 1 Uhr stand der stündliche Busshuttle bereit, und brachte bis um 4 Uhr die erschöpften Maschkerer wieder zurück nach Burgheim. Auch Hausherr und Wirt Tobias Daferner sparte nicht mit seinem Lob. "Was der Burgheimer Burschenverein hier organisiert, sucht seinesgleichen. Wir freuen uns jedes Jahr wieder, für diesen Ball der Gastgeber sein zu dürfen", meinte er anerkennend.