Ingolstadt
Faschingsauftakt mit Alarm

Prinz rettet Prinzessin: Faschingsgesellschaft Narrwalla stellt Tollitäten mit aufregender Show vor

12.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:38 Uhr
Peter II. und Sophie I. sind das neue Faschingsprinzenpaar. −Foto: Brandl

Ingolstadt (mbl) Feuerwehreinsatz bei der Narrwalla: Am Montagabend heulte gegen 23.11 Uhr im Restaurant Reimanns in der Technischen Hochschule Ingolstadt die Sirene.

Was zunächst wie ein Probealarm aussah, stellte sich wenig später als rein närrischer, wenngleich nicht minder dramatischer „Ernstfall“ heraus. Die Ingolstädter Faschingsgesellschaft und ihre Gäste wurden Zeuge, wie ein Feuerwehrmann in voller Montur und mit Helm eine junge scheinbar ohnmächtige Frau, über der Schulter tragend, durch die Tischreihen hindurch in Richtung Bühne transportierte. Der junge Mann war nach der Rettungstat spürbar außer Atem und musste zunächst nach Worten ringen, nachdem er den Helm abgesetzt hatte. Letztlich konnte er die gerettete Person – die neue Faschingsprinzessin, wie sich nach der Demaskierung herausstellte – aber unversehrt in die eben beginnende Faschingssaison 2019/20 entlassen. Und sich als Prinz gleich mit dazu.

Die Aktion war Teil der Show, mit der die Narrwalla am späten Montagabend traditionell ihr neues Prinzenpaar der Öffentlichkeit vorstellte. Peter II. und Sophie I. heißen die Tollitäten, die bei der Vorstellung für Beifallsstürme und laute Zustimmungsbekundungen sorgten – vor allem die charmante Sophie Weiß hatte es den männlichen Anwesenden dabei besonders angetan. Prinz und Prinzessin sind bei der Narrwalla keine Unbekannten. Die 20-jährige Sophie Weiß aus Karlskron, die am Klinikum derzeit eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten absolviert, ist seit zwölf Jahren aktiv. Die gebürtige Ingolstädterin war bereits Gardemädchen und habe sich schon immer gewünscht, einmal Prinzessin zu sein. „Nun ist der Zeitpunkt gekommen, dass ich durch die Unterstützung meiner Mama, meinem Trainerteam und der Vorstand endlich meinen großen Traum erfüllen und gemeinsam mit meinem Prinzen die Saison rocken darf“, sagte die begeisterte Tänzerin.

Der 25 Jahre alte Peter Hiemer aus Hepberg, der bei der Freiwilligen Feuerwehr des Ortes aktiv ist und seit zehn Jahren tanzt, sei dagegen mehr zufällig zu monarchischen Würden gekommen. „Die Narrwalla habe ich schon öfter bei Auftritten gesehen und war beeindruckt. Tanzen gehört seit vielen Jahren zu meinen Hobbys, und so ergab eines das andere. Ein guter Freund hat mich angeschrieben und gefragt ob ich spontan den Traum einer Prinzessin erfüllen möchte – und wer sagt dazu schon nein“, so der Lernprozessadministrator, der bei Audi arbeitet. Auch OB Christian Lösel wünschte der Narrwalla für die kommenden Wochen alles Gute. Er überbrachte zugleich die Einladung zur traditionellen Schlüsselübergabe beim Alten Rathaus am 11. Januar und versprach eine Finanzspritze für die Faschingszeit. „Ich freue mich, dass die Narrwalla so kraftvoll dasteht“, sagte er. Zum Kinderprinzenpaar für die kommenden Saison wurden Benjamin Weiß (der Bruder von Sophie II.) und Sophia Mirbeth aus Ingolstadt gekürt. Der 16-jährige Auszubildende und die 14-jährige Realschülerin sind durch ihr Mitwirken in der Kindergarde Bambini bereits erprobte Faschingsprofis und zudem begeistere Tänzer. „Prinzessin zu sein ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Ich bin immer noch überwältigt.

Jetzt freue ich mich auf eine tolle Saison und eine schöne Zeit mit der Garde“, sagte Sophia. „Ich war zuerst ziemlich aufgeregt, aber es hat alles wunderbar geklappt. Es ist schon eine Erleichterung, wenn alle klatschen und jubeln“, sagte Benjamin. Die beiden hätten es ihren Eltern zu verdanken, dass sie zum Kinderprinzenpaar gekürt wurden. Diese seien der Meinung gewesen, der Nachwuchs würde als Prinzenpaar gut zueinander passen, woraufhin die Trainer die beiden zur Probe hätten tanzen lassen. „Das hat wunderbar harmonisiert“, so Benjamin, der sich nun „tierisch“ auf den Krönungsball freut. Davor warten allerdings noch einige schweißtreibende Trainingseinheiten auf das junge Prinzenpaar. „Drei bis vier Stunden pro Woche“, kündigen die beiden an.