Schamhaupten
Farbe und Fantasie ins Leben gebracht

Landjugend Schamhaupten gestaltet im Rahmen der 72-Stunden-Aktion das Bushäuschen im Ort im Hundertwasser-Stil um

27.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:52 Uhr
Musikalisch umrahmt wurde die Einweihung des Bushäuschens in Schamhaupten von der Schambachtaler Blaskapelle. −Foto: Bernhard Meyer

Schamhaupten (mby) Eine farbenfrohe Umgestaltung ihres Bushäuschens in den Hundertwasser-Stil ist der Katholischen Landjugend Schamhaupten (KLJB) im Rahmen der 72-Stunden-Aktion des BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) gelungen.

Schon lange vorher war die Idee geboren und die einzelnen Aufgaben aufgeteilt und mit der Unterstützung zahlreicher Sponsoren in die Tat umgesetzt worden. Am Samstag war es soweit.

Zum Abschluss der 72-Stunden-Aktion erhielt das Bushäuschen den kirchlichen Segen. Pater Manfred Ossner aus Steinerskirchen war nach Schamhaupten gekommen und lobte den Einsatz und den Zusammenhalt der KLJB. Zu Beginn spielte die Schambachtaler Blaskapelle. Leon Kammer von der KLJB begrüßte die zahlreichen Zuschauer und bedankte sich für ihr Kommen. "Euch ist ganz was Tolles gelungen", zollte Pater Manfred den Jugendlichen seinen Respekt. "Dabei habt ihr vieles von Gott abgeschaut", sagte der Geistliche. "Sich einsetzen und gemeinsam handeln sind christliche Tugenden, die ihr vorbildhaft umgesetzt habt. Es ist ein schöner und sicherer Ort für Schüler und Busnutzer geworden. Farbe und Fantasie ins Leben bringen, ist auf eindrucksvolle Weise bei der Umgestaltung gelungen. "

Die Lesung und die Fürbitten trugen Landjugendmitglieder vor. "Segnen, lateinisch benedicere heißt übersetzt, Gutes sagen und Gutes tun", begann Pater Manfred die Segnung. Mit Weihwasser wurden im Anschluss das Bauwerk und die versammelten Ortsbewohner besprengt. Zum Abschluss spielte die Schambachtaler Blaskapelle die Bayernhymne.

In einem Festzug zog man dann vom Bushäuschen zum Pfarrheim, wo die weltliche Feier stattfand. Vom Pfarrgemeinderat Schamhaupten begrüßte Bianka Stiegler die Besucher und Ehrengäste. "Die KLJB hat mit dem Bushäuschen die Zukunft in Schamhaupten gestaltet und dies gut hinbekommen", lobte auch sie den Einsatz der Jugendlichen. "Die Pfarrei ist stolz auf ihre KLJB. In Schamhaupten ist etwas entstanden, was nicht jeder Ort hat". Sie bedankte sich bei Bernhard Thoma, der als Projektleiter und Manager fungierte. Weitere Worte des Dankes gingen an den Kindergarten, die Sponsoren und die Eltern, die das Vorhaben tatkräftig und finanziell unterstützt haben.

Magdalena Kuttenberger begrüßte die Gäste seitens der KLJB und dankte Bürgermeister Norbert Hummel (CSU), den Sponsoren, Andreas Lammel von der Jugendstelle Kelheim und Pater Manfred für die Unterstützung. Bürgermeister Hummel gratulierte der KLJB zu dem gelungenen Werk. "Die Superidee wurde auch hervorragend umgesetzt", sagte das Gemeindeoberhaupt. Hummel attestierte eine Spitzenleistung auf die Schamhaupten stolz sein dürfe. Gemeinsam hätten die Jugendlichen etwas für einen guten Zweck gemacht. "Es ist ein tolles Gefühl, wenn man zusammen etwas schafft. Die finanzielle Unterstützung der Gemeinde ist gut angelegt", so Hummel weiter. Mit dem Projekt hat die Marktgemeinde die KLJB Schamhaupten auch für den Jugendpreis des Landkreises Eichstätt vorgeschlagen. "Die Aktion war etwas ganz Besonderes, da muss man erst draufkommen", schloss Hummel seine Ausführungen.

Auch Andreas Lammel überbrachte ein Grußwort des BDKJ. Er betreute die 72-Stunden-Aktion und merkte an, dass es dem lieben Gott in Schamhaupten jetzt noch besser gefallen dürfte und er nun noch etwas lieber in Schamhaupten sein werde. "Im ganzen Bundesgebiet werden Projekte im Rahmen der 72-Stunden-Aktion realisiert", sagte Lammel. Die Jugendlichen werden dabei von den Menschen aus ihrer Umgebung unterstützt. "Schamhaupten kann stolz auf das Bushäuschen und die KLJB sein", zog Lammel ein positives Fazit der Aktion in Schamhaupten.

Bernhard Thoma ließ noch einmal kurz die Entstehungsgeschichte von der Idee bis zur Umsetzung Revue passieren. Als Mitglied des Pfarrgemeinderates ist er Jugendbeauftragter und sieht seine Aufgabe darin, Rahmenbedingen zu schaffen, in denen sich die Jugendlichen entfalten können. Die Jugendlichen haben die Aufgabe angenommen und diese auch konsequent durchgezogen, lobte er den Einsatz. "Viele Sponsoren haben sich beteiligt und die Marktgemeinde hat das Projekt kurzfristig eingeplant und unterstützt. Viele unentgeltliche Leistungen sind eingeflossen. Leonhard Salleck von der Brauerei Kuchlbauer hatte die Jugendlichen zu einer Brauereibesichtigung eingeladen. In Abensberg konnte man sich vor Ort ein Bild vom Hundertwasserturm machen und die eine oder andere Idee noch konkretisieren. Nicht hinderlich für die Motivation waren sicherlich auch die Hundert Liter Bier, die die Brauerei für die Umsetzung des Projektes versprochen hat". Leonhard Salleck nahm auch persönlich an den Einweihungsfeierlichkeiten teil.

Mehrere Jugendliche berichteten ihre Erlebnisse bei der Gestaltung ihrer Aufgabe. Daniel Fischer war für den Turm zuständig, Maart Thiersen arbeitete am Zaun, Dominik Schiereis gestaltete die Sitzbank am Bushäuschen, Benedikt Thoma schuf die Mondscheibe mit Taube, das Mosaik brachten Jonas Pickl und Magdalena Kuttenberger an und um das rote Fenster, das einen Sonnenaufgang darstellt, kümmerte sich Maximilian Treffer. Die Dachgestaltung im Inneren des Häuschens oblag Magdalena Kuttenberger und die Symbole für die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde schufen die Kinder des Kindergartens. Eine Rose wurde vom Gartenbauverein am Turm gepflanzt. Sie soll sich am Turm entlang hochranken. Bei der Bodengestaltung hatte Leon Kammerer das Kommando. "Zahlreiche neue Pflasterer gibt es jetzt in Schamhaupten", resümierte er zu den Bodenarbeiten. "Cool" fanden es viele Akteure, dass nicht alles so exakt gerade sein musste. Dies weist eben den unverwechselbaren Stil des Ausnahmekünstlers Friedensreich Hundertwasser aus.

Um die Zukunft müsse man in Schamhaupten keine Angst haben, stellte Thoma fest. Die Jugendlichen bringen sich in die Dorfgemeinschaft ein und halten alle zusammen. Mit einem Zitat von Adolph Kolping schloss Thoma den offiziellen Teil. "Wir können viel, wenn wir nur nachhaltig wollen; wir können Großes, wenn tüchtige Kräfte sich vereinen. " Bei Essen und Getränken wurde die Segnung des neuen Schamhauptener Kunstwerks noch gefeiert.