Roth
"Farbe im Fluss"

Peter Grimm stellt im "Weinhaus am Kugelbühl" erstmals eigene Werke aus

07.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:54 Uhr
Peter Grimm zeigt einige seiner in der sogenannten Acrylic-Pouring-Technik hergestellte Werke in Roth. −Foto: Unterburger

Roth (ub) Unter dem Motto "Farbe im Fluss" stellt Peter Grimm aus Roth farbenprächtige Werke im Weinhaus am Kugelbühl aus. Sämtliche Bilder sind in der Acrylic-Pouring-Technik hergestellt.

Für Peter Grimm bedeutet die Ausstellungseröffnung mit immerhin 30 Besuchern eine Premiere - ist es doch seine erste öffentliche Kunstausstellung. Er hats zwar schon vorher Aquarelle gemalt, jedoch nur für sich und ohne den Anspruch, sie in einer Ausstellung zu zeigen.

"Seit dem Juni 2018 beschäftige ich mich mit der Acrylic-Pouring-Technik, die ich im Internet kennengelernt habe", berichtet der Autodidakt. "Ich habe bei einem Workshop in Nürnberg mitgemacht und das hat mich so fasziniert, dass ich eine ganze Serie von Bildern angefertigt habe, die ich nun in dieser Ausstellung zeige."

"Diese Art der künstlerischen Darstellung kommt aus Amerika und ist in Deutschland noch nicht so stark verbreitet", erklärt Peter Grimm. Acrylic-Pouring-Bilder entstehen ohne Pinsel. Es handelt sich vielmehr um eine Maltechnik, die durch das Gießen von Acrylfarben ein Bild entstehen lässt.

Der Künstler träufelt Farbe auf die Leinwand, die Farbe verläuft und sucht sich einen Weg, den man nicht exakt vorausplanen kann. Durch Neigung des Malgrundes steuert man den Verlauf der Farbe. Entscheidend für ein geschmeidiges Verteilen auf dem Bild ist dabei eine hohe Fließfähigkeit.

Handelsübliche Acrylfarben sind eher dickflüssig und zäh. Mit Wasser und bestimmten Zusatzstoffen werden die Acrylfarben gestreckt und flüssiger gemacht. Dadurch lassen sie sich geschmeidiger gießen. Manchmal bläst Peter Grimm auch mit einem Strohhalm auf die sich verlaufenden Farben, um eine gewünschte Struktur herauszuarbeiten.

"Der Zufall ist bei dieser Maltechnik immer ein bestimmender Faktor und macht das Ergebnis so spannend", unterstreicht Peter Grimm. Man könne nur bedingt auf das Ergebnis Einfluss nehmen. Diese Technik hebe die Schönheit der Farben hervor, die sich auf der Leinwand entwickelt und vermischt haben. Es entstünden unvorhersehbare Kreationen und bunte, dekorative Farbenspiele, so Grimm.

"Die Bilder haben lange Trocknungsphasen", erklärt Peter Grimm, "ich arbeite etwa zwei Wochen an einem Bild. Zum Austrocknen müssen die Bilder waagrecht liegen." Alle Bilder erhalten einen mehrfachen Überzug eines Epoxidharzes. Das ist ein diamantklar schimmerndes Kunstharz, das die Wirkung eines Klarlacks hat. So werden die Farben nicht nur in ihrer Leuchtkraft intensiviert, sondern auch dauerhaft vor Umwelteinflüssen wie Sonnenlicht oder Staub geschützt.

Alle Bilder hat Peter Grimm betitelt. Die Palette der Titel reicht von "Grüne Natur", "Wasser des Lebens" und "Drachenflug" bis hin zu "Herz-lich", "Blauer Blasenfluss", "Blüte in Pink", "Magma auf Hawaii" und "Dornenzweig".

"Die Titel haben mich beim Entstehen der Bilder inspiriert. Jeder Betrachter hat aber eigene eigene Sichtweise eines Bildes, jeder empfindet etwas anderes, wenn er sich die Bilder anschaut und jedes Bild hat eine bestimmte Aussagekraft", betont Grimm. Zu sehen sind filigrane Farben, die ineinander verlaufen, faszinierende Gebilde erzeugen, Farbe im Fluss darstellen.

Nicht nur die ausgestellten Bilder stammen von Peter Grimm. Er hat auch sämtliche Holzrahmen selbst hergestellt. Und das aus alten verwitterten Euro-Paletten. "Ich entnagle die Paletten, reiße sie auseinander und baue Bilderrahmen daraus", sagt Peter Grimm. Das Holz der Schattenfugenrahmen hat er geflämmt, gebürstet und zum Teil gebeizt. "Eine spannende Verbindung von modernem Bild und rustikaler Natürlichkeit", findet Peter Grimm.

Die Ausstellung im Weinhaus am Kugelbühl in der Kugelbühlstraße 13 in Roth ist von Montag bis Freitag von 9 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 18 Uhr sowie am Samstag von 9 bis 13 Uhr zu sehen.