Spalt
Familientreffen an der Schnittlinger Eiche

Hobbybrauer kehrt bei den 46. internationalen Wandertagen in Spalt zu den Wurzeln "seines" Hopfens zurück

08.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:34 Uhr

In Spalt kommt es zu einem Familientreffen unter der "Schnittlinger Eiche", wo Bernhard, Claudia und Michael Mrugalla mit Ruth und Günter Hachmeister gemeinsam wandern. - Foto: Leykamm

Spalt (lkm) Familientreffen sind eigentlich eher dafür bekannt, dass deren Teilnehmer wesentlich mehr Energie in Form von Essen zu sich nehmen, als diese in Form von Bewegung wieder abgeben. Bei den 46. internationalen Wandertagen in Spalt war das Gegenteil der Fall. Denn da wurden in zwei Tagen ordentlich Kalorien verbrannt. Die familiäre Atmosphäre kam trotzdem nicht zu kurz.

Was natürlich in erster Linie daran lag, dass die Wanderer sich selbst meist als "große Familie" sehen. Im aktuellen Falle sogar eine sehr große. Rund 950 Teilnehmer kamen dieses Mal zur von den "Wanderfreunden Spalt" organisierten Veranstaltung. Darunter mehr als 40 Gruppen, einige davon hörten auf solch illustre Namen wie "Treue Husaren Fürth". Dabei war der Name irreführend, denn auch die Teilnehmer aus diesem Team machten sich natürlich zu Fuß auf den Weg, nicht zu Pferd, wie die Bezeichnung vermuten lassen könnte. Einen schnellen, am besten sogar fahrbaren Untersatz hätten sich wohl zwei einzelne Herren gewünscht, die unerkannt bleiben wollten: "Wir werden gesucht", begründeten sie - und das ausgerechnet an einem der Streckenkontrollpunkte. Sie bildeten die Orientierungsstellen entlang der verschiedenen Routen, aus denen gewählt werden konnte: fünf, zehn oder 15 Kilometer galt es zu absolvieren. Die drei Wanderstrecken führten vom Feuerwehrhaus aus unter anderem zum Mühlreisighaus, zum "Schnittlinger Loch" und zur "Schnittlinger Eiche".

Dort machte dann auch eine "richtige" Familie einen etwas längeren Zwischenstopp, um die nächste Regenpause abzuwarten. Für Günter Hachmeister hatte die Teilnahme dabei eine ganz besondere Bedeutung. Er ist nämlich Hobbybrauer und verwendet für sein Bier Spalter Aromahopfen. Dazu auch noch neue, seltene Sorten wie jene namens "Amarillo". Nun aber begab sich Hachmeister nicht auf den vielbesungenen Weg dorthin, sondern eben nach Spalt. Zusammen mit Ehefrau Ruth, die lobende Worte für die Landschaft dort fand: "Es gibt hier einfach prächtige Kiefernwälder." Tochter Claudia Mrugalla haben es die Hopfengärten angetan, ihr Ehemann Michael zeigte sich von den Fachwerkhäusern fasziniert. Beide sind in Nürnberg zu Hause. Michael Mrugalla geht übrigens gern seinem Schwiegervater als "Braugeselle" zur Hand. Das Wandern ist Michael wie seine Geschwister von kleinauf gewöhnt. Dafür hat schon Vater Bernhard Mrugalla gesorgt. "Die Kinder brauchten Bewegung", betonte er an den Wandertagen verschmitzt. Seit über zehn Jahren beehrt er sie bereits. Geregnet hat es bislang noch nie. Ausgerechnet jetzt, wo sich die Familie aus Regensburg, Nürnberg und Heilsbronn zum gemeinsamen Wanderausflug zusammenfand, gab es Nässe von oben. "Aber das macht uns nichts aus", betonten alle wie aus einem Munde. Denn das Wichtige sei, einmal füreinander Zeit zu haben. Sprachen sie und zogen von der "Schnittlinger Eiche" aus weiter.