Neuburg
Familiennachsorgeverein Elisa und KJF-Klinik St. Elisabeth verstärken Kooperation

Engere Zusammenarbeit bei der Palliativ-Versorgung

16.07.2021 | Stand 23.09.2023, 19:48 Uhr
Über die noch engere Zusammenarbeit des Familiennachsorgevereins Elisa und der KJF-Klinik St. Elisabeth freuen sich (v.l.) Florian Wild, leitender Oberarzt der Kinder- und Jugendklinik, die Assistenzärzte Nicole Stadler und Lorenz Bastian sowie Stephan Seeliger, Ärztlicher Direktor der KJF-Klinik und Chefarzt der Kinderklinik und Elisa-Geschäftsführerin Nadine Dier. −Foto: Riß

Neuburg - Der Neuburger Familiennachsorgeverein Elisa bietet seit rund acht Jahren in der Region 10 auch eine ambulante palliative Versorgung für Kinder und Jugendliche an. Diese Arbeit wird seit Anfang des Jahres von der KJF-Kinderklinik St. Elisabeth intensiv unterstützt. Ziel der engen Kooperation ist es, schwer kranken Kindern sowohl ambulant als auch stationär eine bedarfsgerechte Versorgung zu ermöglichen.

Die Palliativ-Teams bestehen aus Gesundheitskinderkrankenpflegern, Sozialpädagogen, Seelsorgern, Psychologen sowie Kinder- und Jugendärzten der Neuburger Klinik. "Für beide Seiten bedeutet das Kontinuität", erklärt Stephan Seeliger, Ärztlicher Direktor der KJF-Klinik und Chefarzt der Kinderklinik. "Wir haben Ärzte, die das machen wollen und Elisa hat somit Ärzte, die das übernehmen." Dadurch könne Betreuung über längere Zeiträume viel besser gewährleistet werden, die bei Kindern mit lebensverkürzenden Krankheiten oft über Jahre andauern kann.

Laut Elisa-Geschäftsführerin Nadine Dier gibt es in der Region 10 rund 240 schwer kranke Kinder, wovon rund 30 einen Anspruch auf palliative Versorgung hätten. Aktuell betreut der Verein zehn Kinder, die unter anderem angeborene Stoffwechselerkrankungen, Behinderungen, Fehlbildungen, Herzfehler oder ein Krebsleiden haben.

Florian Wild, leitender Oberarzt der Neuburger Kinder- und Jugendklinik, weiß, dass es im Palliativ-Bereich der Kinderheilkunde um andere Schwerpunkte als bei Erwachsenen geht. Die Kinder würden oft viele Jahre mit der Krankheit leben und brauchen entsprechende Betreuung. "Es geht darum, die Erkrankung zu verstehen, den Eltern zu helfen und auch das Umfeld miteinzubeziehen. Wir sehen die Organisation für die Familien als unsere Aufgabe." Dabei gehe es neben der medizinischen Versorgung auch um psychosoziale Hilfe oder das Koordinieren von Arztterminen, die Unterstützung bei Anträgen für Hilfsmittel oder das Herstellen von Kontakten zu speziellen Kliniken. "Wir machen wöchentliche Teambesprechungen", verrät Wild, "und haben mindestens einmal pro Woche Kontakt zu den Familien - telefonisch oder persönlich." Durch den 24-Stunden-Bereitschaftsdienst seien die Beteiligten aber auch so jederzeit für die Familien erreichbar.

In der Neuburger KJF-Klinik haben sich drei Assistenzärzte, darunter Nicole Stadler und Lorenz Bastian, für die Weiterbildung entschieden. "Durch die ambulante Palliativ-Versorgung haben wir einen viel engeren Kontakt zu den Familien", erklärt Stadler. Dieser komme auf den Stationen oft zu kurz. "Wir haben dadurch auch mehr Zeit, uns in komplexere Krankheitsbilder reinzuarbeiten." Außerdem könne durch die regelmäßigen Hausbesuche das Leben des kranken Kindes und der Familie in den eigenen vier Wänden optimiert werden.

"Die Mediziner bekommen da auch viel Dankbarkeit zurück", weiß Wild. Und durch das entstandene Vertrauensverhältnis würden auch mal schwere Themen, wie beispielsweise der Tod, zur Sprache kommen - was für viele Eltern oftmals erleichternd sei.

DK


Auch für die Ausbildung der ehrenamtlichen Hospizbegleiter gibt es in den kommenden Monaten wieder Informationsabende. Diese finden am Freitag, 17. September, um 19.30 Uhr online sowie am Donnerstag, 21. Oktober, um 18.30 Uhr in Präsenz statt. Weitere Informationen sowie Anmeldemöglichkeiten gibt es per E-Mail an info@elisa-familiennachsorge.de.

Luisa Riß