Oberdolling
Falsch verbunden

Oberdollinger klagen nach Leitungsverlegung über Probleme mit Festnetz und Mobilfunk

24.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:00 Uhr

Die Mobilfunkanlage auf einem Privathaus in Oberdolling beschäftigt den Gemeinderat schon seit einiger Zeit. - Foto: Gerstmayer

Oberdolling (DK) Nur unüblich kurze 30 Minuten hat der öffentliche Teil der Sitzung der Oberdollinger Gemeinderäte gedauert. Der Ärger über zahlreiche Störungen im Festnetz sowie Mobilfunk war dabei umso größer.

Gleich zu Beginn der Zusammenkunft berichtete Bürgermeister Josef Lohr, dass es auf einigen Straßen und Wegen furchtbar aussehe: "Noch nicht alle Gräben sind zugeschüttet." Seitens der Telekom seien Leitungen und Rohre verlegt worden, ohne die entstandenen Löcher anschließend wieder ordentlich aufzufüllen. Im Gemeindebereich sei es zu reichlich Telefonausfällen gekommen - und zwar sowohl im Festnetz als auch im Mobilfunk. Oft seien Bürger sogar mit einem falschen Teilnehmer verbunden wurden. "Ich hoffe jedoch, dass sich das alles wieder normalisiert", sagte Lohr nachdrücklich.

Der Gemeinderat beschloss anschließend seine Teilnahme am Förderprogramm zur Unterstützung des Breitbandausbaus. Von diesem Bundesprogramm erhofft sich die Gemeinde einen Zuschuss von 50 000 Euro. Der Eigenanteil werde sich laut Lohr auf 15 Prozent belaufen. Der Bürgermeister erwartet, dass damit "weiße Flecken" erschlossen werden. Mit neuen Kupferkabeln sollen 30 bis 50 Megabit pro Sekunde erreicht werden. Laut Lohr kostet der Gemeinde die Teilnahme am Bundesprogramm nichts. Oberdolling beteilige sich bereits am Landesprogramm.

Der Bürgermeister berichtete zudem von einem Schreiben des Verwaltungsgerichtshofs. Erwartungsgemäß hätten die Tochterfirma der Telekom, die Deutsche Funkturm GmbH, sowie Vodafone einen Einspruch gegen ein am 8. Juni erlassenes Urteil eingelegt. In dem fünf Seiten umfassenden Schiedsspruch geht es um die Mobilfunkanlage in der Jurastraße. Beim Vor-Ort-Termin mit Gerichtsvertretern, Beteiligten, den Mobilfunkbetreibern Telekom und Vodafone sowie Personen aus der Gemeinde wurde festgestellt, dass die Anlage nicht rechtmäßig sei. In dem Einspruch berufen sich die beiden Beteiligten nun auf einen Paragrafen im Bebauungsplan. Lohr kündigte an, an die Deutsche Funkturm GmbH und an Vodafone zu schreiben. Die Gemeinde suche seit langer Zeit nach einem Alternativstandort.