Ingolstadt
Fahrräder für Legmoin

27.09.2011 | Stand 03.12.2020, 2:21 Uhr

Ingolstadt (don) Trinkwasserbrunnen, Fotovoltaik, neue Schulen – in Legmoin im westafrikanischen Burkina Faso, einem der ärmsten Länder des Kontinents, hat Ingolstadt zusammen mit der französischen Partnerstadt Grasse seit 2009 bereits einiges verwirklicht oder in Planung.

Das neueste Projekt heißt Fahrräder für Legmoin. „Ein ganzer Container voller Räder soll die Bevölkerung der 15 000-Seelen-Gemeinde, die oft Wege von 30 bis 40 Kilometern zu Fuß zurücklegen mluss, mobil machen“, kündigte Bürgermeister Albert Wittmann gestern an.

Die Stadt, der Rotary-Club Ingolstadt-Kreuztor und das Fahrradzentrum Willner, die die Aktion gemeinsam gestartet haben, bitten Ingolstädter und Bürger der Region, alte, gebrauchte oder nicht mehr benötigte Damen-, Herren-, Kinder und Jugendräder abzugeben. Das Fahrradzentrum Willner, Friedrichshofener Straße 1e, nimmt sie von 13. bis 15. Oktober entgegen; Donnerstag und Freitag von 9.30 bis 19 Uhr, Samstag von 9.30 bis 18 Uhr. Die Fahrräder werden dort von den Mechanikern technilsch überprüft und gegebenenfalls repariert, bevor sie die lange Reise nach Afrika antreten. Rund 150 Räder passen in einen Container. Kommen mehr zusammen, wird über einen weiteren Transport nachgedacht.

In Legmoin ist ein Fahrrad ein absoluter Luxusartikel. Selbst ältere und nach unseren Maßstäben kaum mehr fahrbare Drahtesel werden mit allen erdenklichen Mitteln am Laufen gehalten. Daher haben die Initiatoren des Projekts auch an die Einrichtung einer Werkstatt in Legmoin gedacht. Dort sollen defekte Räder repariert oder getauscht werden können. Auch bei der Werkzeugbeschaffung wird Martin Willner mit Rat und Tat zur Seite stehen. „In unserer Werkstatt wandert viel altes Material in die Schrottpresse. Das wird in Zukunft gesammelt und wieder nutzbar gemacht“, versprach Willner. Mit dieser Aktion könnte in Legmoin eine Existenzgründung und damit Broterwerb für etliche Mechaniker entstehen.