Ingolstadt
Fahrräder für Bruder Martin

Für einen Flohmarkt zugunsten der Straßenambulanz werden alte Drahtesel gesammelt

21.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

Alte Fahrräder sucht Bruder Martin für einen Flohmarkt, den er am 13. September gemeinsam mit dem Radhaus veranstaltet. Der Erlös soll komplett seiner Straßenambulanz zugutekommen - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Wer sein altes Fahrrad loswerden will, kann es jetzt für einen guten Zweck spenden. Bruder Martin Berni organisiert zusammen mit dem Radhaus am Samstag, 13. September, einen Fahrradflohmarkt, dessen Erlös seiner Straßenambulanz zugutekommt.

Die Idee eines Fahrradflohmarkts hat Bruder Martin mit Radhaus-Geschäftsführer Fritz Reischl entwickelt. Die Besucher der Straßenambulanz, einer Einrichtung für wohnungslose Menschen, brauchen dringend Räder – vor allem diejenigen, die in der Notschlafstelle Am Franziskanerwasser übernachten. „Oft haben sie hier morgens einen Termin bei Ämtern, den sie zeitlich sonst nicht schaffen“, erklärt er. „Deshalb hab’ ich beim Radhaus angefragt, ob sie nicht alte Räder übrig haben“, erzählt Bruder Martin. „Uns war schnell klar, dass die Straßenambulanz auf Spenden angewiesen ist, und so wurde die Idee des Fahrradflohmarkts geboren“, ergänzt Reischl. „Wir hoffen auf möglichst viele Räder. Es stehen ja so viele alte Räder ungenutzt im Keller rum.“

Wer also ein Modell abtreten will, kann am Sonntag, 7. September, seinen alten Drahtesel vor und nach dem Gottesdienst vor der Moritzkirche abgeben. Außerdem können Spendenräder ab sofort zur Straßenambulanz an der Moritzstraße 2 oder zu den Radhaus-Filialen Bei der Arena 7 und an der Kreuzstraße 2 gebracht werden. In Ausnahmefällen holen Radhaus-Mitarbeiter die Fahrräder direkt zu Hause ab. Am 13. September findet dann vor dem Radhaus bei der Saturn-Arena der Flohmarkt von 8 bis 13 Uhr statt. Der Erlös kommt komplett Bruder Martins Einrichtung zugute. Einige der Räder sollen der Straßenambulanz bleiben.
 

Bruder Martin hat sogar schon Pläne für die Spenden. „Einen Teil brauchen wir für Verbandsmaterial und Medikamente“, sagt er. Aber auch die tiergestützte Therapie in der Außenstelle Casa Chiara, einer therapeutischen Wohngemeinschaft im mittelfränkischen Offenbau, soll unter anderem ausgebaut werden. „Seit das Haus vor einem Jahr eröffnet wurde, haben wir 25 Leute aus der Obdachlosigkeit herausbekommen“, erklärt Bruder Martin. „So schnell hab’ ich das noch nie erlebt.“

Am Ende macht ihm Reischl sogar ein besonderes Angebot, weil dieser sein eigenes Dienstrad einst aus der Not heraus hergeben musste. „Wir führen hier wieder ein Dienstrad ein“, verspricht Fritz Reischl. „Das lässt sich auf jeden Fall machen.“