Großmehring
Fachsimpeln oder staunen

Norbert Westphals Modellbahnbörse besteht seit 30 Jahren deshalb geht sie diesmal in Großmehring über zwei Tage

03.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:08 Uhr

Prominenter Besucher war vor Jahren Modellbahnfan Horst Seehofer (l.), damals noch Bundesminister. Veranstalter Norbert Westphal hat jetzt 30 Jahre Erfahrung mit der Verkaufsschau. ‹ŒArchivoto: Rehberger

Großmehring/Riedenburg (DK) Der Ingolstädter Modelleisenbahn- und Spielzeugmarkt besteht seit 30 Jahren. Deshalb geht die Jubiläumsveranstaltung an diesem Wochenende in der Großmehringer Nibelungenhalle über zwei Tage. Mit dabei ist eine Bahn aus Riedenburg.

Sich eine eigene Welt zu schaffen und die Kontrolle darüber zu bewahren, ist ein allzu menschliches Anliegen. Am ehesten gelingt das noch im Kleinen daheim, wodurch sich wohl der Spaß vieler Menschen (vor allem der Männer) an Modellbahnanlagen erklären lässt. Besonders offenkundig wird das stets beim Ingolstädter Modelleisenbahn- und Spielzeugmarkt, der seit Jahren zur Winterzeit mehrmals in der Großmehringer Nibelungenhalle gastiert. Morgen und am Sonntag ist das der Fall. Veranstalter Norbert Westphal verspricht anlässlich des Jubiläums etliche Attraktionen.

Wer sich als Modellbahnfreund mit Gleichgesinnten austauschen will oder auch mal etwas Beratung von erfahrenen Bastlern braucht, der kommt um einen Besuch bei einer der Großmehringer Börsen kaum herum. Da es in den Spielwarengeschäften der Region für den gehobenen Modellbahnbedarf praktisch kein Angebot mehr gibt, ist die Veranstaltung im Raum zwischen Nürnberg und München der Treffpunkt schlechthin. Das haben auch längst renommierte Hersteller von Modellbahnartikeln erkannt, die mittlerweile regelmäßig eigene Stände in der Nibelungenhalle haben. Die Mischung aus Profis und ambitionierten Amateuren hat sich bewährt und zieht Hunderte an.

Dass seine Idee zu einem Modellbahnmarkt so einschlagen würde, hatte sich Norbert Westphal, der lange Zeit auch im Vorstand der Ingolstädter Eisenbahn- und Modellbahnfreunde aktiv war, kaum träumen lassen, als er 1986 erstmals (und dort auch einmalig) eine Verkaufsausstellung im Keller des damaligen Ingolstädter Bahnhofsrestaurants organisierte - mit einem handgeschriebenen Einladungsplakat. Sein Verein hatte sich nicht auf das finanzielle Abenteuer einer solchen Veranstaltung einlassen wollen, und so hatte er das Projekt kurzerhand in eigene Hände genommen.

So ist es auch noch heute, 30 Jahre später. Drei Jahrzehnte, in denen die Börse zunächst in Unsernherrn, und später in Ringsee zu Hause war, bevor sie 2004 nach Großmehring umzog - ein Glücksgriff, denn hier konnte sich die Veranstaltung in stattlicher Größe etablieren. Heute sind regelmäßig um die 40 Aussteller dabei. Die 140. Auflage am Wochenende (geöffnet am Samstag von 10 bis 17 Uhr und am Sonntag von 10 bis 16 Uhr) ist die letzte der Saison, wegen des Jubiläums aber sicher die mit dem größten Rahmenprogramm seit Langem. Gut vertreten ist insbesondere die Spur 0 (Maßstab 1:43 oder 1:45), denn Norbert Westphal hat als Mitglied des Ingolstädter Spur-0-Stammtisches (www.0-Stammtisch-Ingolstadt.de) viele Kontakte. Die Ingolstädter Spur-N-Gemeinschaft sowie der TT-Club Bayern zeigen, dass es die kleine Welt auch ganz klein gibt (Maßstäbe von 1:150 bis 1:120).

Vielversprechend ist auch die H0-Anlage (Maßstab 1:87) der Modellbaugruppe der Staatlichen Realschule Riedenburg. Der frühere Konrektor Friedel Helmich wird das Modell mit der Dreiburgenstadt und mit Altmannstein mit seinem Team wieder so aufbauen, wie sie bereits beim Christkindlmarkt 2014 zu sehen war.