Beilngries/Berching
Fachkundige Botschafter des Heimatortes

Informationsabend zu den Aufgaben eines Gästeführers - Ausbildung startet im November

29.09.2021 | Stand 23.09.2023, 21:02 Uhr
Neben den klassischen Stadtführungen gehören beispielsweise in Beilngries auch Erlebnisführungen zum Repertoire. −Foto: Adam (Archiv)

Beilngries/Berching - Ortsgeschichte, Geologie, Geografie und Brauchtum: Gästeführer haben ein breit gefächertes Wissen, das sie in ihrem individuellen Stil an Besucher ihrer Heimat weitergeben. Dieses Wissen muss erst einmal erworben werden. Und da Gästeführer immer gefragt sind, beginnt im November ein Grundkurs für diese Ausbildung.

Federführend für alle Altmühl-Jura-Gemeinden hat Alexander Delacroix aus Berching die Organisation des Kurses übernommen. In einer Infoveranstaltung stellte er die Ausbildungsinhalte und Kosten Interessierten vor und bekam dabei Unterstützung von Monika Rauch von der Beilngrieser Touristinfo sowie von Gerlinde Delacroix und Maria Kaufmann, die beide seit Jahren als Gästeführerinnen in Berching und Beilngries tätig sind.

Liebe zur eigenen Stadt und keine Scheu, mit vielen verschiedenen Menschen zusammenzukommen, das sind die Grundvoraussetzungen für diesen Job, den Maria Kaufmann und Gerlinde Delacroix als "einen der schönsten" bezeichneten. Zum anerkannten Ausbildungsberuf führe der Grundkurs zwar nicht, "aber wer die Ausbildung mitmacht, weiß dann viel über unsere Region und das, was für einen Gästeführer wichtig ist", sagte Alexander Delacroix. Bis März etwa finden regelmäßige Treffen mit verschiedenen Referenten statt. Zwischen 70 und 80 Unterrichtseinheiten umfasst die komplette Ausbildung. Neben Methodik, Didaktik und Kommunikation, bei der es vor allem um die Rolle des Gästeführers gehen wird und wie er die Erwartungen seiner Gäste erfüllen kann, gibt es vorrangig viel Wissen über den jeweiligen Ort, die regionale Heimat und Bayern: Geschichte und kulturelle Grundlagen gehören ebenso dazu wie wichtige örtliche Gebäude, Brauchtum oder Geografie. "Es muss aber niemand Angst haben, keiner muss hier groß Jahreszahlen auswendig lernen. Die Gäste erinnern sich nach einer Führung viel eher an humorvolle Erzählungen und Anekdoten als an exakte Jahreszahlen." Die meisten jedenfalls. "Es gibt immer mal auch sehr penible Gäste. Aber wenn es so ist, muss man einfach dazu stehen, dass man selber etwas nicht weiß und sich bis zur nächsten Führung darüber informieren wird", sagte Maria Kaufmann. "Oder den Gast gleich einbeziehen und sagen: Super, wenn sie da so gut Bescheid wissen, sagen sie es doch gleich uns allen", verriet Gerlinde Delacroix ihren Weg. Meist aber seien die Führungen für den Gästeführer ebenso spannend und schön wie für die Gäste selbst. "Man lernt ja ständig dazu und hat dabei wirklich viel Spaß", versicherten Gerlinde Delacroix und Maria Kaufmann. Wichtig sei es, in jedem Fall authentisch zu bleiben, "denn das merken die Leute, wenn man versucht, eine andere Führung nur nachzuahmen".

Zur Ausbildung, die bei erfolgreicher Abschlussprüfung mit einem Zertifikat belohnt wird, gehören zudem Fachkenntnisse wie Organisatorisches, Rechtsfragen und das Verhalten in Notfällen. "Als Gästeführer ist man immer als Ansprechpartner gefragt und muss sich kümmern", erläuterte Alexander Delacroix. Gästeführer sind selbstständig, agieren aber in enger Zusammenarbeit mit der Touristinformation. "Die Buchung einer Führung kann über uns vermittelt werden oder von den Gästen oder Hotels direkt bei dem Gästeführer erfolgen", erklärte Monika Rauch.

Wer bei der Ausbildung zum Gästeführer dabei sein will, kann sich noch anmelden. An diesem Donnerstag, 30. September, findet eine weitere unverbindliche Informationsveranstaltung dazu ab 19 Uhr statt, dieses Mal in der Schranne Berching. Kurzentschlossene können gerne, auch ohne Anmeldung, vorbeikommen. Ausbildungsstart ist dann am 8. November.

DK

Regine Adam