Riedenburg
Facettenreiches Programm

Jubelndes Publikum beim Herbstkonzert der Viel-Harmonie im Unteren Altmühltal

05.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:41 Uhr
Über die Jahre hat sich die Viel-Harmonie im Unteren Altmühltal mit ihrem Dirigenten Korbinian Wimmer einen hervorragenden Ruf in der Region erspielt. −Foto: Schmailzl

Riedenburg (igs) Mit mächtigen und doch gefühlvollen Klängen hat das Blasorchester Viel-Harmonie im Unteren Altmühltal beim 13. Herbstkonzert in Riedenburg das Publikum erfreut. Lang anhaltender Applaus und Rufe nach Zugaben waren am Samstagabend der Lohn für die tolle Leistung der Musiker und ihres Dirigenten Korbinian Wimmer. Das Probenwochenende in einem Schullandheim hatte sich für die Akteure gelohnt.

Die Drei-Burgen-Halle war überaus gut besucht. Der musikalische Leiter Wimmer hieß den Hausherrn und Bürgermeister der Stadt Riedenburg, Siegfried Lösch (CSU), willkommen. Dann begann ein kurzweiliger Musikabend.

Die charmante Flötistin Laura Pawlitscheck führte abwechselnd mit Reinhard Pfaller durch das Programm. Beide erzählten auflockernde kleine Geschichten. Zur allgemeinen Erheiterung musste Wimmer im Drachenkostüm die Titelmusik der TV-Serie "Games of Thrones" dirigieren.Gleich drei Bläsergruppen gestalteten heuer das abwechslungsreiche Programm mit Stücken aus der traditionellen Blasmusik, der konzertanten Blasmusik sowie der Unterhaltungs- und Marschmusik. Unter der Leitung von Wimmer spielte die Hauptklasse mit 33 Bläsern plus Schlagzeug. Bernhard Böhm dirigierte 14 Blechblaskünstler in der Erwachsenen-Bläserklasse. Jannik Lorisch führte die neugegründete Bläserklasse mit 16 Instrumentalisten. Diese erst seit einem Jahr bestehende Bläserklasse überraschte mit dem schwungvollen Eröffnungsstück "Opening" von Ernst Hoffmann. Nach den Stücken "Geisterschloss" und "When the saints go marching in" gab es die ersten Zugaberufe für die Jüngsten. Im Zugabestück "Sitting Bull" zeigten sie nochmals, was sie schon drauf haben.

Auffallend viele junge Leute lauschten der Musik. Drei Festköniginnen bereicherten den Konzertabend durch ihre Anwesenheit: Dreiburgenkönigin Selina Hirsch, Kelheims Festkönigin Lena Thalmair und Kelheims ehemalige Festkönigin Nina Merschel. Die drei Damen bekräftigten, dass ihnen die Musik der Viel-Harmonie gut gefalle. Selina Hirsch hat Freunde, die im Orchester spielen. "Die Musik ist cool", sagte die königliche 16-Jährige. Außerdem bewundere sie die Leistung der Bläsergruppe, die nach einem Jahr schon so gut spiele.

Zuvor erstürmte Chef-Dirigent Korbinian Wimmer die Bühne und winkte den Besuchern zu. Im Hauptorchester funkelte richtig viel Blech und der Sound war sehr flott. Ein Blick ins Publikum zeigte, dass das linear gespielte "Concerto d'Amore" gut ankam. Es folgte das vielschichtige Stück "Zeitlos", das die Gruppe Vierer Blech zur 15-Jahr-Feier der Viel-Harmonie zu Gehör brachte. Moderator Pfaller kündigte ein einmaliges Triangel-Solo in Antonin Dvoraks Musikstück an. Jannik Lorisch führte im Jackett mit Zylinderhut einigen Schabernack auf, bevor endlich der Triangel zum Einsatz kam."Ab jetzt dürfen wir sagen: Bekannt aus Funk und Fernsehen", scherzte Moderator Pfaller zum melodischen Walzer "Sehnsucht nach Böhmen" von Freek Mestrini. Nach der Bewerbung beim Bayerischen Rundfunk wurde Wimmer mit dem Jugendblasorchester zum Oktoberfest in München auf die Oide Wiesn eingeladen. Er gestand, dass das Erarbeiten des Programmes ihm und den Musikern viel abverlangt habe. Umso glücklicher sei er gewesen, dass nach einigen schlaflosen Nächten doch alles gut geklappt hatte. "Gabriellas Song" von Stefan Nilsson verliehen die Blechmusiker eine elegante Melancholie, der Ansager Pfaller meinte sogar, ein "Gänsehaut-Feeling" zu spüren. Professor Kurt Brenner war der Einladung seiner Nachbarin Sabine Semmler gefolgt, die im Orchester Altsaxophon spielt. Der "Musinan Marsch" von Carl Karl gefiel dem Musikkenner aus Prunn am besten: "Das letzte Stück war einfach perfekt."

Seit Jahren hat sich die Viel-Harmonie bei Musikbegeisterten einen guten Ruf erworben. Ehrengäste wie die Bürgermeister aus den Nachbargemeinden Josef Häckl (FW, Ihrlerstein), Horst Hartmann (SPD, Kelheim), Christian Nerb (FW, Saal) Josef Rasshofer (CSU) Painten hören die hervorragend gespielte Blasmusik gerne. Für Bürgermeister Lösch ist das Herbstkonzert inzwischen ein liebgewonnener "Pflichttermin". Auch der stellvertretende Landrat Wolfgang Gural (CSU), die Landtagsabgeordnete Petra Högl (CSU), der Kelheimer Stadtrat Raimund Fries, er ist auch Vorsitzender des Kulturfördervereins Kelheim und Umgebung und der SPD-Landratskandidat Stephan Schweiger genossen den Musikabend mit dem Jugendblasorchester. Der Riedenburger Stadtpfarrer Edmund Bock war beeindruckt von dem facettenreichen Programm.

Die Musiker bildeten mit ihrem Dirigenten Korbinian Wimmer eine Einheit. Sie überzeugten auch mit rockigen Stücken wie "Music" von John Miles. Das faszinierte Musikpublikum klatschte so lange frenetisch, bis Orchesterleiter Wimmer sagte: "Oana geht no."