Gerolsbach
EZB-Politik bereitet Sorgen

Raiffeisenbank Aresing-Gerolsbach blickt dennoch auf ein gutes Geschäftsjahr 2015 zurück

13.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:41 Uhr

Der wiedergewählte Aufsichtsratsvorsitzende Hannes Geiger (l.) und die neugewählte Aufsichtsrätin Astrid Kastl (2.v.l.) mit den beiden Vorständen (v.r.) Sebastian Aigner und Rudolf Lutz. - Foto: Berger

Gerolsbach (SZ) Der Aufsichtsrat und die Vorstände der Raiffeisenbank Aresing-Gerolsbach erlebten eine ruhige und harmonische Generalversammlung. "Die Raiffeisenbank Aresing-Gerolsbach ist in der Region ein bedeutender und verlässlicher Wirtschaftspartner", betonte Aufsichtsratsvorsitzender Hannes Geiger.

Die Dividende in Höhe von 5,0 Prozent sei das Ergebnis eines guten Geschäftsjahres in 2015.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Hannes Geiger (Hörzhausen) wurde von den Mitgliedern einstimmig wiedergewählt. Mit der neugewählten Astrid Kastl aus Aresing gehört dem Aufsichtsrat der Bank erstmalig eine Frau an. Das bisherige Aufsichtsratsmitglied Karl Lutz (Eulenried) durfte aus Altersgründen nicht mehr für eine Wiederwahl kandidieren und scheidet nach einer 15-jährigen Zugehörigkeit aus dem Aufsichtsrat aus. Der Aufsichtsrat setzt sich nun zusammen aus Hannes Geiger (Vorsitzender), Erich Bergmann, Xaver Breitsameter, Richard Demmel und Astrid Kastl.

Die Mitgliederzahl der Raiffeisenbank Aresing-Gerolsbach erhöhte sich im vergangenen Jahr um 78 auf insgesamt 5053 (2014: 4975). Die fünf Geschäftsstellen der Bank betreuen mit den 60 Angestellten etwa 11 000 Kunden. Die Bilanzsumme der Genossenschaftsbank betrug 277 Millionen Euro (2014: 269 Millionen Euro). Das betreute Kundenanlagenvolumen legte um 5,6 Prozent auf 303 Millionen Euro (2014: 287 Millionen Euro) zu. Die Entwicklung des Nettokreditvolumens war ebenso positiv und entwickelte sich um 3,2 Prozent auf 165 Millionen Euro (2014: 160 Millionen). Es wurden 465 Kreditentscheidungen getroffen.

Wie Vorstand Sebastian Aigner betonte, wuchs das betreute Kundenvolumen (Kredite und Einlagen) seit 2011, dem ersten Geschäftsjahr nach der Fusion, von 388 Millionen Euro auf heute 487 Millionen Euro. Die Eigenmittel erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr von 26,5 Millionen Euro auf 28,3 Millionen Euro. An Bausparverträgen wurden 360 Verträge mit einem Volumen von 19 Millionen Euro vermittelt. Bei den Immobilien konnten 65 Objekte vermittelt werden. "Wir sind eine Zuzugsregion, aber die hohen Immobilienpreise könnten in der Zukunft ein Problem werden", sagte Aigner. An Gewerbesteuer hat die Raiffeisenbank im vergangenen Jahr an die Gemeinden einen Betrag von 419 000 Euro überwiesen.

Die Beteiligung am VR Agrarcenter Wittelsbacher Land, in der die Agrargeschäfte gebündelt wurden, beträgt fünf Prozent. Die neun Mitarbeiter setzten an drei Standorten 25 350 Tonnen an Getreide und Raps um. Im sozialen Bereich wurden an örtliche Einrichtungen und Vereine 28 000 Euro ausgeschüttet.

Vorstand Rudolf Lutz berichtete von der Baumaßnahme in Gerolsbach. Das 35 Jahre alte Gebäude wird saniert und ein Erweiterungsbau wird dazukommen. Die Baumaßnahmen sollen bis zum nächsten Frühjahr abgeschlossen sein.

Aufsichtsratsvorsitzender Hannes Geiger betonte in seinem Bericht, dass die Bank keine Geschäfte mit Finanzderivaten eingegangen sei. Das Kreditgeschäft beschränke sich auf das eigene Geschäftsgebiet und die Ertragslage der Bank liege über dem bayerischen Landesdurchschnitt. Der von Irene Meier vom Genossenschaftsverband Bayern vorgeschlagenen Verwendung des Bilanzgewinns stimmten die Mitglieder einstimmig zu. So werden 143 000 Euro Dividende an die Mitglieder ausbezahlt und es fließen jeweils 69 000 Euro in die gesetzliche Rücklage und die Ergebnisrücklage.

Vorstand und Aufsichtsrat sind sich einig, dass das Geschäftsumfeld für regionale Banken immer schwieriger wird. Mit dem niedrigen Zinsniveau werde das Geschäftsmodell der kleinen und regionalen Banken durch die Europäische Zentralbank (EZB) ausgehebelt. Eine Gratwanderung sei die immer mehr voranschreitende Regulierung. Als Beispiel nannte Aigner die Baufinanzierung. Mittlerweile habe sich daraus ein Katalog mit 300 Seiten entwickelt. Sorgen bereite auch die europäische Einlagensicherung.