Unter
Explosives von der Jahnstraße

04.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:51 Uhr

Unter dem Eisstadion, das derzeit abgerissen wird, befand sich einst der Ingolstädter Militärhafen. Allerdings legten in ihm keine Kriegsschiffe an.

Hier waren im 19. Jahrhundert die Brückenpontons der Pioniere deponiert, um bei Bedarf zu einer Brücke über die Donau zusammengesetzt zu werden, erklärt Gerd Riedel, Archäologe im Dienste des Stadtmuseums. Die Form des verfüllten Hafenbeckens zeichnet sich noch im Boden ab. Durch den Bau des Stadions des ERC Ingolstadt ist aber einiges zerstört worden. Hier entsteht jetzt ein neues Hallenbad. „Je nachdem, wie tief dafür gegraben wird, werden wir sicher noch etwas finden“, so Riedel. Es seien bereits Funde aus der Barockzeit aufgetaucht.

Deutlich sichtbar sind Reste von Gebäuden, die zur Festung des 19. Jahrhunderts gehört haben. Das Gewölbe eines sogenannten Filiallaboratoriums etwa. Hier wurden im Belagerungsfall innerhalb der Stadtmauern Patronen mit Schießpulver gefüllt, erklärt Riedel. In Friedenszeiten wurde die Munition aus Sicherheitsgründen außerhalb der Stadt gelagert. Zum Beispiel in dem Stadtgebiet, das noch heute „Am Pulverl“ heißt.