"Explosionsartige Zunahme von Spielhöllen"

24.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:09 Uhr

Zum Bericht "Hotel mit Spielhalle" (HK vom Donnerstag, 18. März 2010):

Es ist geradezu eine explosionsartige Zunahme von Spielhöllen in Bayern festzustellen! Nun wird auch in Sindersdorf bei Hilpoltstein eine große, neue Spielhalle mit 44 Spielautomaten gebaut. Das ist eine schlimme Entwicklung, denn vor allem junge Menschen werden leicht spielsüchtig und ruinieren sich und ihre Familien. In Sonntagsreden wettern Politiker der CSU und der FDP häufig gegen die Spielsucht und gegen die Geld- und Killerspielautomaten. Werktags genehmigen dann die gleichen Politiker eine Spielhölle nach der anderen. Das ist doch schizophren!

Bayern ist ein Paradies für Spielhöllen, da es in Bayern keine Steuern auf Spielautomaten gibt. Das hat natürlich nichts damit zu tun, dass der CSU-Politiker Theo Waigel Aufsichtsratsvorsitzender bei der Firma Löwen ist, dem größten Spielhöllenbetreiber in Deutschland. Oder vielleicht doch? Ich fordere daher eine Steuer von 25 Prozent für jeden Geldeinwurf in einen Spielautomaten. Diese Steuereinnahmen sollten dann für die Neueinstellung von Lehrern verwendet werden, um die Bildungschancen in Bayern zu verbessern und die soziale Selektion von Kindern aus sozial schwachen Familien zu beenden.

Thomas Keller

Rednitzhembach