Wolnzach
"Europameister? Das klingt gut!"

Christian Engelhart lobt nach dem Titel in der Blancpain GT-Series das Team

12.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:22 Uhr

Grund zu feiern: Teamchef Gottfried Grasser (Mitte) herzt seine beiden erfolgreichen Fahrer Mirko Bortolotti (links) und Christian Engelhart (rechts). ‹Œ

Wolnzach (PK) Nach dem Triumph an der Seite der beiden Italiener Mirko Bortolotti und Andrea Caldarelli in der europaweiten Blancpain GT-Series spricht der Wolnzacher Rennfahrer Christian Engelhart im Interview über den Stellenwert des Titels und den großen Anteil des Teams.

Wenn man im Online-Lexikon Wikipedia Ihre Rennserie, die Blancpain GT-Series aufruft, dann erfährt man, dass diese den Status einer Europameisterschaft einnimmt. Fühlen Sie sich seit Sonntag als Europameister? Christian Engelhart: So könnte man den Titelgewinn durchaus einordnen. Es handelt sich ja um die einzige europaweite Rennserie für GT-Fahrzeuge, an der noch dazu alle namhaften Hersteller des Kontinents teilnehmen. Europameister - wenn auch inoffiziell? Das klingt doch gut!

 

Was bedeutet Ihnen der Titelgewinn persönlich. Würden Sie vom größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere sprechen?

Engelhart: Auf jeden Fall! Ich bin über die Maßen glücklich. Wir haben über die ganze Saison hart gearbeitet und letztlich in diesem starken, ausgeglichenen Feld die wenigsten Fehler gemacht. Am Ende sind wir sogar mit einem guten Vorsprung ganz vorne gelandet.

 

Seit Anfang des Jahres sind sie Lamborghini-Werksfahrer. Spürt man als solcher einen größeren Druck Erfolge einfahren zu müssen?

Engelhart: Ich würde nicht von Druck sprechen. Vielmehr sah ich das Engagement von Anfang an als Chance. Ich darf bei einem der besten GT-Teams Europas mit anderen Top-Piloten fahren. Dafür bin ich dankbar und auch stolz darauf, dass ich für das in mich gesetzte Vertrauen etwas zurückgeben konnte.

 

Erfolge im Motorsport sind nur durch eine geschlossene Teamleistung möglich - scheinbar wurde in ihrem Team heuer besonders gut gearbeitet?

Engelhart: Ja, das trifft absolut zu. Wenn ich nur an die Mechaniker denke: Nächtelang haben sie für uns die Autos vorbereitet und Schäden repariert. Die guten Boxenstopps waren für uns während der gesamten Saison eine Art Trumpfkarte. Die Crew in der Garage hat auf jeden Fall den gleichen Anteil am Erfolg wie wir Piloten. Ich kann mich immer nur wiederholen: Ein großes Lob an alle. Es war eine außergewöhnlich gute Leistung aller Beteiligten.

 

Klingt danach, als fühlten sie sich gut aufgehoben?

Engelhart: Und ob! Für mich ist das Team fast zur zweiten Familie geworden.

 

Was bedeutet der Titel für Lamborghini - gab es schon Glückwünsche aus Italien?

Engelhart: Der Titel hat für die Marke einen enormen Stellenwert - das merkt man allein schon durch die Tatsache, dass Firmenchef Stefano Domenicali einer der ersten Gratulanten war. Man ist sehr zufrieden in St. Agata Bolognese, denn die Entwicklung des Hurancan GT-3 als Rennfahrzeug wurde mit großem Aufwand vorangetrieben.

 

Das Gespräch führte Erhard Wallenäffer.