Ingolstadt
"Eure Ideen sind unsere Zukunft"

Regionalwettbewerb "Jugend forscht – Schüler experimentieren" zeichnet Sieger aus

13.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:39 Uhr

Eine Urkunde und der Sprung zum Landesentscheid sind die Auszeichnung für diese Schüler aus der Region, die gestern beim Regionalentscheid „Jugend forscht“ den ersten Preis erreicht haben - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Schulgeometrie kann eine trockene Angelegenheit sein. Sie bunter zu machen, dieses Ziel hat sich Michael Sonntag vom Katharinen-Gymnasium mit seinem Forschungsprojekt gesteckt. Mit einer 16-seitigen Arbeit führte er der Jury des diesjährigen Regionalwettbewerbs „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ vor Augen, wie mehr Ästhetik in die Geometrie gebracht werden kann, und bediente sich hierfür der Anwendung von Farben des Zweifarbensatzes und einem Dreifarbensatz von Kempe in sogenannten mathematischen Landkarten.

Klingt für den Laien kompliziert und abstrakt. Ist es auch. Deshalb hatte der 17-jährige Schüler auch nicht damit gerechnet, einen Preis zu ergattern. Nun ist er in der Kategorie Mathematik/Informatik sogar der Erste geworden, was ihn zur Teilnahme am Landeswettbewerb berechtigt.

Fast 100 Kinder und Jugendliche aus der ganzen Region haben sich dieses Jahr mit über 60 selbst erdachten Projekten in Kategorien wie Biologie, Chemie, Arbeitswelt oder Technik an dem Schülerwettbewerb, der heuer zum 50. Mal stattfand, beteiligt. Etwa 5000 Lehrkräfte haben sie an den Schulen dabei unterstützt. Jetzt präsentierten sie ihre Forschungsarbeiten einer Jury, bestehend aus 27 Wissenschaftlern, Lehrern und Ingenieuren. Die besten Ideen sind im Audi-Bildungszentrum mit Preisen und Urkunden gewürdigt worden. Das Unternehmen selbst war zum 36. Mal Gastgeber des Regionalwettbewerbs. Und das soll auch so bleiben. Denn Ideen und damit auch den Geist von „Jugend forscht“ umzusetzen, dies sei auch der Geist, der bei Audi praktiziert und gefördert werde, sagte Dieter Omert, Leiter des Audi-Bildungswesens in seiner Begrüßungsrede. Überrascht zeigte er sich von der Vielfalt und Qualität der Präsentationen und vergaß nicht, hervorzuheben, dass alle Teilnehmer Sieger seien. Denn Ideen, die scheitern, seien oft die wertvollsten, weil man dadurch lerne, erklärte Omert.

Oberbürgermeister Christian Lösel hob in seiner Ansprache neben dem Engagement der Teilnehmer die steigenden Anmeldezahlen zum Wettbewerb und die unentgeltliche Leistung aller Unterstützer und der Juroren hervor. Die Jugend zu fördern sei lebenswichtig für unsere hoch technisierte Region, sagte er. „Eure Ideen sind unsere Zukunft.“

Den Sonderpreis für die pfiffigste Idee holten sich Lucas Velciov (12) und Maximilian Znidarcic (11) vom Apian-Gymnasium in Ingolstadt. Sie entwickelten eine Multifunktionsjacke, aus der sich je nach schlechtem oder kaltem Wetter entweder eine Tasche oder ein Rucksack machen lässt. Hierzu haben sie die Jacke geschickt mit Klettverschlüssen und Kordeln präpariert. Eine Woche brauchten sie von der Idee bis zur Umsetzung. Mit einem Preis hatten auch sie nicht gerechnet. Jetzt aber wollen sie sich sogar zur iENA Erfindermesse in Nürnberg anmelden.

Mit einem biologischen Nagellack überzeugten Victoria Teßmann (16), Theresa Seifert (15) und Stefanie Heim (15) die Jury. Die drei Schülerinnen vom Katharinen-Gymnasium holten sich mit dem ökologischen Produkt den zweiten Platz in der Kategorie Chemie als bestes Team. Als Nächstes möchten die Mädchen einen selbst leuchtenden Lack entwickeln.

Der diesjährige Schulpreis ging an die Grundschule Etting. Audi selbst war im Wettbewerb mit zwei Auszubildenden-Teams in der Kategorie Technik vertreten.