Brüssel
EU warnt vor russischer Manipulation

24.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:45 Uhr

Brüssel (AFP) Die EU geht im Wahljahr 2017 von einer intensivierten russischen Desinformationskampagne gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aus. Merkel sei bereits im vergangenen Jahr insbesondere wegen ihrer Flüchtlingspolitik ins Visier des von Moskau gesteuerten Medienfeldzugs geraten, sagte ein EU-Vertreter unter Berufung auf Erkenntnisse einer internen Arbeitsgruppe.

Vor der Bundestagswahl müsse die Kanzlerin mit neuen Attacken rechnen.

Auch Frankreich und die Niederlande, wo in diesem Jahr ebenfalls Wahlen anstehen, seien mutmaßliche Ziele einer russischen Desinformationskampagne, sagte der EU-Vertreter in Brüssel. Er berief sich auf die Arbeitsgruppe für "strategische Kommunikation Ost", die im Sommer 2015 ihre Arbeit aufgenommen hatte. Diese Task-Force mit rund einem Dutzend Experten soll russische Medien auswerten und manipulierte Meldungen identifizieren. Nach Einschätzung dieser Fachleute streut der Kreml gezielt Falschinformationen, "um seine politischen Ziele zu erreichen", sagte der EU-Vertreter. Die Arbeitsgruppe, die über ihre Arbeit auf der Website euvsdisinfo.eu informiert, habe demnach bislang mehr als 2500 Beispiele in 18 Sprachen aufgedeckt.