Neuburg (ahl) König Fußball rief zum Kindertag – und viele kamen; sicherlich nicht nur Fußballfans, doch mit dem Motto „Fußball-WM hatte das Stadtmarketing sichtbar voll ins Schwarze getroffen. Die zur Fußgängerzone umfunktionierte Unterstadt mit Schmid- und Färberstraße wimmelte jedenfalls von Trikots.
Die deutschen Fußballtrikots waren natürlich in der Überzahl, doch Bernhard Gmehling registrierte auch etliche brasilianische. Ganz besonders freute den OB, dass sich nicht nur viele Geschäfte, sondern auch etliche Vereine mit Aktionen beteiligten. 33 Stationen waren aufgebaut, und die meisten hatten irgendwie mit Fußball zu tun. Da gab es unter anderem etliche Glücksräder, Fußballkegelbahnen, Fußball-Geschicklichkeitsparcours, Rätsel-Rallye und eine musikalische Fan-Prüfung bei der Musikschule, Stempel basteln und Taschen bedrucken bei den Offenen Hilfen, mehrere Kicker, ein Quiz mit WM-Fragen und Torwandschießen beim BSV Neuburg. Der VfR dagegen setzte auf Geschwindigkeit. Das Tor trafen eigentlich alle Teilnehmer, doch beim Powertorschießen kam es auf die Geschwindigkeit an. „In die Mitte zielen“, riet Rainer Weissörtel, der das Powertor betreute - oder besser gesagt, die jungen Schützen, die ihre Power testen wollten. Der Rekord lag es bis kurz vor (Tor)schluss bei 76 Stundenkilometer.
Weniger klar schienen manchen Sportsfreunden die Regeln des Fußball-Billards, das der SC Ried aufgebaut hatte. „Immer mit dem silbernen Ball schießen“, lautete hier die Regieanweisung, die aber im Eifer des Gefechts nicht immer befolgt wurde.
Bei der Mobilen Familie hatten die Kinder die Wahl, ob sie den Geschicklichkeitsparcours absolvieren oder es ruhiger angehen lassen und sich darin versuchen sollten, eine vorgezeichnete, aber nur über einen Spiegel zu sehende Figur nachzuzeichnen – eine Aufgabe, die beim Lernfest bei Groß und Klein so gut angekommen war, dass die Damen der Mobilen Familie beschlossen hatten, das Angebot ebenfalls mitzubringen. „Ziemlich schwierig“, antwortete die zehnjährige Leonie auf die Frage, wie sie die Aufgabe fand, der sie gerade hochkonzentriert nachging, bei der sie aber immer wieder von der geraden Linie abkam.
Beim Donaukurier gab es Preise am Glücksrad zu gewinnen. Wer Pech hatte, bekam immerhin noch ein tröstliches „Leider kein Tor“ von Romina Schnabel zu hören. Gut an kam das Kinderschminken im WM-Stil, das unter anderem vom TSV Neuburg angeboten wurde. Zumindest eine Länder-Flagge musste es auf den meisten Kinderwangen sein – wenn nicht mehr. Selber Flaggenbasteln oder wenigstens ausmalen war beim BRK-Familienzentrum angesagt, und die Neuburger Burgfunken hatten mit verschiedenen Spielen zur WM ebenfalls jede Menge Zulauf. Etwas Besonderes hatte sich Josef Kober ausgedacht – stapelbare Fußbälle aus Keramik. „Es gehen alle sieben“, erklärte er, doch schon ab fünf erfolgreich innerhalb von 1,5 Minuten übereinandergestapelten Bällen gab es einen kleinen Preis, für alle sieben einen handgetöpferten Pokal.
Auf der Aktionsfläche an der Ecke Weinstraße-Schmidstraße hatten die Kindertanzgruppen der beiden Neuburger Tanzschulen ihre großen Auftritte, dazwischen gab es orientalischen Tanz und zum Abschluss erfreute die Sommertanzgruppe Famestep der Burgfunken ihre Zuschauer.
Direkt daneben hatte das Stadtmarketing seinen Stand aufgebaut. Leiterin Vanessa Korn genoss den rundum gelungenen Kindertag offensichtlich. „Es ist unheimlich viel los“, meinte sie, „das Wetter ist ideal – kein typisches Freibadwetter“. Und das Fußballthema sei offensichtlich auch gut angekommen.
