Etappenweise vorwärts kommen

Caritas startet ein neues Programm für die Angehörigen Glücksspielsüchtiger – Anmeldung bis Montag

29.05.2013 | Stand 03.12.2020, 0:05 Uhr

Ingolstadt (clm) Spielsucht ist nicht nur für die Betroffenen ein Verhängnis, sondern auch für ihre Angehörigen. „Sie sind von der Abhängigkeit genauso betroffen wie die Glücksspieler selbst“, sagt Thomas Stammberger, Sozialpädagoge bei der Caritas in Ingolstadt. „Viele denken sich: ,Wenn er mit der Sucht klarkommt, dann geht es auch mir wieder gut’“, erklärt Ines Westphal. Entsprechend würden die Angehörigen die eigenen Wünsche und Bedürfnisse unterordnen. „Aber von diesen Gedanken müssen sich die Angehörigen lösen“, stellt die Caritas-Mitarbeiterin klar. In Ingolstadt organisieren die beiden ein kostenfreies Programm für diese Gruppe: ein Entlastungstraining für Angehörige von Glücksspielern unter dem Namen „Etappe“.

„Mit der Zunahme der Spielhallen ist auch die Zahl der Glücksspielsüchtigen rasant gestiegen“, sagt Stammberger. „Und mit den Angeboten im Internet ist noch mal ein Teil dazu gekommen.“ Für die Spielsüchtigen selbst sei das Beratungsangebot inzwischen recht gut, so der Caritas-Mitarbeiter. Für deren Angehörige allerdings werde noch nicht genug getan. Das Programm „Etappe“ soll hier weiterhelfen. „Wir nehmen den Fokus vom Spielsüchtigen weg“, erklärt Westphal. Acht Termine sind geplant. „Jede Veranstaltung hat ein eigenes Thema“, sagt Stammberger. Bewältigungsstrategien, Behandlungsmöglichkeiten, Beziehungsgestaltung, das Thema Geld und Recht und andere Punkte stehen auf dem Programm. „Wir haben Referate, Gruppengespräche, Rollenspiele und auch Zweiergespräche geplant“, sagt Westphal. Die Teilnehmer sollen so lernen, sich selbst wieder stärker wahrzunehmen.