Schrobenhausen - Strahlender Sonnenschein - und der Fußball rollt wieder: Fanherz, was willst Du mehr? Immerhin sieben Teams aus dem Altlandkreis standen an diesem Wochenende auf dem Platz, testen fleißig. Und hatten hierbei, nach der monatelangen Winterpause, auch gleich viel Spaß.
? SV Kasing - TSV Hohenwart 2:3: Zunächst spricht Markus Kurzhals nur von einem "guten Aufgalopp", Aber dann schießt Markus Kurzhals, dem Spielertrainer des TSV Hohenwart, doch ein glückliches Lächeln ins Gesicht - denn ein 3:2-Sieg gegen einen waschechten Bezirksligisten ist für seine Paartaler schon etwas Besonderes.
Am Sonntagabend schafften sie eben einen solchen gegen den SV Kasing. Und was den auf dem Niederscheyrer Kunstrasenplatz errungenen Triumph sogar noch ein Stückchen wertvoller macht: Er kam absolut verdient zustande. So waren die Hohenwarter vor allem in der ersten Halbzeit klar spielbestimmend, ließen kaum gefährliche Aktionen des SVK zu - und zeigten sich selbst im Abschluss konsequent. Gerade Andreas Sengl präsentierte sich gegen die Kasinger treffsicher, der 26-jährige Angreifer schnürte vor dem Pausenpfiff einen Doppelpack (30./39.).
"Aufgrund des 2:0-Vorsprungs glaubten wir wohl, dass es nach dem Seitenwechsel auch mit zehn Prozent weniger geht - um dann schnell feststellen zu müssen, dass dies nicht der Fall ist", berichtet Kurzhals. In der Tat wurde der Bezirksliga-Tabellenzwölfte aus Kasing immer stärker - und glich dank Nikita Müller (60.) sowie Fabian Buchard (66.) innerhalb von nur sechs Minuten aus.
Zudem schienen bei den Paartalern die Beine immer schwerer zu werden. Trotzdem gelang es ihnen, noch einmal entscheidend zurückzuschlagen. So wurde Leon Sedlmair in der 76. Minute regelwidrig im SVK-Strafraum gestoppt, und den fälligen Foulelfmeter verwandelte Daniel Liebhardt eiskalt zum 3:2-Siegtor für den TSV. Am nächsten Wochenende sind die Hohenwarter Fußballer beim Kunstrasenturnier des FC Ingolstadt 04 im Einsatz - und wollen auch dort wieder positiv überraschen.
? DJK Langenmosen - TSV Reichertshofen 5:1: So schön das Resultat auch aussieht - aus Sicht von DJK-Spielertrainer Stefan Kellner ist es "trotzdem nur zweitrangig". Viel wichtiger ist es ihm, dass seine Mannen endlich wieder kicken durften - und damit Freude am Fußball hatten. Der 29-Jährige selbst sah sich die 90 Minuten diesmal von der Seitenlinie aus an - und konnte dort mit dem auf dem Rasen Gebotenen absolut zufrieden sein. "Die Mischung aus Jung und Alt beziehungsweise aus erstem Team und Reservemannschaft passte bei uns in diesem Spiel", berichtet er.
Der Gegner aus der Kreisklasse Donau/Isar II ging zwar durch Toorialay Ali Zada in Front (2.), aber zu irgendeiner Verunsicherung auf Langenmosener Seite führte dieser Gegentreffer nicht. Im Gegenteil: Bis zum Pausenpfiff hatten Tobias Stegmeir (9.) und Tobias Schmid (29.) den Spieß schon wieder zugunsten der Platzherren umgedreht. Nach dem Seitenwechsel schossen dann Florian Bader (77.) sowie Aaron Kneilling (80./90.) endgültig einen Kantersieg für die DJK heraus.
Bereits am Donnerstagabend messen die Langenmosener erneut ihre Kräfte - und zwar auf dem Joshofener Kunstrasenplatz mit dem FC Gerolfing (Anstoß um 19.30 Uhr). Auf dem gleichen Gelände wird die DJK auch am nächsten Samstag kicken, dann allerdings gegen die heimische SpVgg Joshofen/Bergheim (Reserven ab 14 Uhr; erste Vertretungen ab 16 Uhr).
? SV Echsheim/Reicherstein - SC Mühlried 4:3: Sieben Tore in 90 Minuten sorgten für ein sehr unterhaltsames Fußballmatch. Zugegeben: Der SCM hätte seine knappe Niederlage am Ende liebend gerne vermieden. Aber was soll's? Schließlich mussten die Mühlrieder auf eine Vielzahl an wichtigen Akteuren verzichten. Zudem standen sie an diesem Sonntag keiner Laufkundschaft gegenüber, sondern einem namhaften Team aus der Kreisklasse Neuburg, das in der aktuellen Saison 2021/22 bereits 41 Tore erzielt hat.
Dass sie in offensiver Hinsicht eine Menge draufhaben, das bewiesen die Echsheimer nun auch gegen den SCM - denn dank Maximilian Hertl (47./Elfmeter), Marco Friedl (53.), sowie Jonas Landes (62.) zogen sie kurz nach dem Seitenwechsel schnell mit 3:0 davon. Durch Treffer von Marco Rechenauer (64.) und Max Schreiner (73.) kam der Kreisligist aus Mühlried zwar wieder bis auf ein Tor heran - aber ein erneut von Hertl verwandelter Strafstoß (82.) machte die Gästehoffnungen auf ein Remis doch komplett kaputt. Oliver Gumins Treffer zum 3:4 (85.) war dann nur mehr Ergebniskosmetik aus Sicht der Blauweißen. Der erste SCM-Sieg des Jahres 2022 wurde also vertagt. Vielleicht klappt es damit ja schon am nächsten Sonntag, zu Hause den FC Tegernbach (Anpfiff um 14 Uhr).
? BSV Berg im Gau - TSV Dasing 3:3: Eine Halbzeit pfui, eine hui! Ja, die Platzherren zeigten gegen den aktuellen der Tabellenfünften der Kreisliga Ostschwaben zwei Gesichter. In den ersten 45 Minuten lief bei ihnen noch überhaupt nichts zusammen. Oder, wie es Berg im Gaus Torwart-Routinier Wolfgang Seel treffend formuliert: "Wir waren schlichtweg schlecht, standen zu weit von den Männern weg. leisteten kaum Gegenwehr." Die Folge davon war ein deutlicher 0:3-Rückstand bereits nach der Anfangsviertelstunde, für den Gabriel Ögünc (5./11.) sowie Florian Higl sorgten (15.). Und der BSV musste sogar froh sein, dass es bei diesem Resultat bis zum Pausenpfiff blieb.
Berg im Gaus Spielertrainer Mariusz Suszko war dementsprechend bedient. Nein, so wie zuvor durfte es nach dem Seitenwechsel nicht weitergehen, weshalb die Platzherren vor dem Anpfiff des zweiten Durchgangs gleich sechsmal auswechselten. "Und siehe da, plötzlich war ein anderer Zug bei uns drin", berichtet Seel: "Auf einmal war zu sehen, dass wir sehr wohl noch kicken sowie kämpfen können." Tim Winter brachte den BSV dann auf 1:3 heran (55.), ehe Fabian Brucklacher mit einem Doppelpack (61./81.) noch ein 3:3-Unentschieden herstellte. "Hätte das Spiel noch zehn Minuten länger gedauert, hätten wir es wohl sogar gewonnen", ist sich Seel sicher. Am kommenden Sonntag testet er mit seinen Berg im Gauern in der Fremde, nämlich um 15 Uhr beim TSV Gaimersheim.
? ST Scheyern - FC Gerolsbach 0:0: "Dieser Test fand für uns nicht gerade unter guten Voraussetzungen statt. Daher war das, was wir dann zeigten, absolut in Ordnung", meint FCG-Fußballchef Korbinian Reiner. Zunächst einmal wurde das Match jahreszeitbedingt auf Kunstrasen ausgetragen - also einem Untergrund, der von den Gerolsbachern nicht wirklich geliebt wird. Das aber hätten die Schwarzweißen noch ganz gut wegstecken können - im Gegensatz zur Tatsache, dass sie gegen den Tabellendritten der Kreisklasse Donau/Isar II Corona-bedingt gleich auf mehrere Stammkräfte verzichten mussten. "Deshalb ist es nun nur schwer zu sagen, wie wir bereits drauf sind", so Reiner: "Es war unser erster Test im neuen Jahr, wir haben uns gegen einen gut aufgestellten Kontrahenten stark gewehrt - und gut ist's. Jetzt müssen wir einfach weitermachen." In Sachen Vorbereitungsspiele werden die Gerolsbacher dies das nächste Mal am nächsten Samstag tun, wenn sie um 15 Uhr beim FSV Pfaffenhofen II zu Gast sind.
? FC Tegernbach - TSV Hohenwart II 0:3: "Natürlich ist ein Sieg an sich immer schön. Und da wir normalerweise nicht gerade als Tormaschinen bekannt sind, sind die gleich drei Treffer besonders erfreulich", sagt TSV-II-Cheftrainer Markus Eberl zufrieden. Seiner Ansicht nach ein Schlüssel zum sonntägigen Erfolg gegen den Kreisklassisten aus Tegernbach: "Ein Großteil unserer Truppe ist in einer vernünftigen Verfassung aus der Winterpause gekommen, die Trainingsbeteiligung war schon in der ersten Woche sehr hoch - und dementsprechend gut scheint auch die Einstellung eines jeden Einzelnen für die restliche Saison zu sein."
Der erst 19-jährige Florian Gumbiller (38.) und Routinier Thomas Stegmeier (42.) brachten die Hohenwarter bereits vor der Halbzeitpause mit 2:0 in Führung, ehe Matthias Dischner den Sack eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff komplett zumachte. "Aber so schön das Resultat am Ende auch war: Das Wichtigste aus meiner Sicht ist, dass sich bei uns niemand verletzte", gibt Eberl gerne zu: "Unser Verletzungspech war ja in der Hinrunde unser Hauptproblem gewesen, ein solches brauchen wir jetzt bitte nicht mehr."
? FC Anadolu Bayern II - TSV Weilach 3:1: Dieses Vorbereitungsmatch stellte für den TSV auch eine kleine Premiere dar - denn gegen den im Jahr 1982 gegründeten FC Anadolu Bayern aus München hatte er zuvor in seiner Klubgeschichte noch nie gespielt. Zustande kam das Duell nun, weil der ursprünglich gegen den SV Hundszell geplante Wochenendtest kurzfristig vom Gegner abgesagt worden war. Daraufhin erinnerte sich Weilachs Neu-Cheftrainer Manfred Manhard an einen guten Bekannten aus früheren Hilgertshausener Zeiten, der jetzt hervorragende Kontakte zum FC Anadolu Bayern pflegt - und schon war die außergewöhnliche Partie in der weißblauen Landeshauptstadt perfekt.
Dass es am Ende eine Auswärtsniederlage für seine Grünweißen gab - für Manhard kam es nicht überraschend: "Wir hatten zuvor am Dienstag und Mittwoch hart trainiert, hinzu kam eine saftige Fitnesseinheit am Freitag. Folgerichtig waren unsere Jungs am Sonntag in der zweiten Halbzeit regelrecht platt."
Im ersten Durchgang hingegen stellten die Weilacher durchaus unter Beweis, was sie drauf haben. Selbst das 3-5-2-System, das Manhard erstmals ausprobierte, wurde vom TSV-Team nach einer rund viertelstündigen Anlaufzeit stark umgesetzt. "Wenn dann unsere Chancenverwertung nur etwas besser gewesen wäre, hätten wir beim Halbzeitpfiff bereits mit 4:0 vorne liegen können", berichtet der Weilacher Cheftrainer. So dagegen stand's zur Pause "nur" 1:0 für die Grünweißen - dank eines Treffers von Hannes Kißlinger (36.).
Nach dem Seitenwechsel ging dem TSV eben, wie schon erwähnt, immer mehr der Saft aus. Die Konsequenz daraus waren noch drei Gegentore - erzielt durch Almir Trstena (73.), Canberk Cin (75.) und Bugra Koc (87.). Für ihre nächste Testpartie müssen die Weilacher übrigens nicht mehr so weit fahren, denn das Duell gegen den SV Waidhofen wird am nächsten Sonntag (13 Uhr) auf dem Joshofener Kunstrasenplatz ausgetragen.
SZ
Roland Kaufmann
Weggespitzelt: Manuel Greiner (2. v. l.) und seine DJK Langenmosen hatten gegen den TSV Reichertshofen nur wenig Probleme, am Ende reichte es zu einem klaren 5:1-Heimsieg. -Foto: Foto: M. Schalk
